Rom, 15.9.99 (KAP) Ordensleute auf Osttimor haben vor Bombenangriffen indonesischer Truppen auf Flüchtlinge gewarnt. Die Armee könne den Abwurf humanitärer Hilfsgüter nutzen, um Flüchtlinge zu orten und sie zu bombardieren, berichtet der vatikanische Missionsnachrichtendienst "Fides" unter Berufung auf Karmelitinnen auf Osttimor. Die Truppen bereiteten sich auf entsprechende Angriffe in den Bergen südlich der Hauptstadt Dili vor. Die Generaloberin des Ordens in Dili, Maria del Carmen Aparicio, wird mit der Aussage zitiert, ein solches Bombardement wäre ein "Gipfel des Terrorismus" kurz vor der Ankunft der UNO-Blauhelme.
Laut "Fides" haben auch verschiedene osttimoresische Widerstandsgruppen bestätigt, dass die Armee solche Bombardements vorbereite. "Sie werden an verschiedenen Fronten angreifen und die Paramilitärs vorschicken", zitiert die Agentur einen der Führer des Widerstandes. "Wir wissen nicht mehr, wo wir uns verstecken sollen. Unsere Kinder sterben vor Hunger."
Erste humanitäre Hilfsgüter sollen innerhalb der nächsten 48 Stunden von Australien aus für die in den Wäldern versteckten Flüchtlinge abgeworfen werden. (Schluss)
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KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)