Washington, 16.9.99 (KAP) Der aus seiner Heimat geflohene Bischof Carlos Belo hat die USA nachdrücklich zu stärkerem Engagement gegen die Gräueltaten in Osttimor aufgefordert. 1997 habe Präsident Bill Clinton ihm bei einem Besuch im Weißen Haus umfassende Hilfe zugesagt. "Diese Hilfe braucht Osttimor jetzt", schreibt Belo in einem Beitrag für die "Washington Post" (Donnerstags-Ausgabe). Die Situation sei heute weit schlimmer als 1997. Menschen würden "abgeschlachtet", das Volk erleide einen "Genozid". Auch nach dem Einverständnis Jakartas mit der Entsendung einer UN-Friedenstruppe gingen die Verbrechen weiter. Das Pentagon, das die Truppen Jakartas immer militärisch ausgerüstet habe, müsse jetzt seinen ganzen Einfluss beim indonesischen Militär geltend machen.
Die Welt müsse endlich die seit 20 Jahren andauernden Grausamkeiten der Indonesier wahrnehmen, bei denen rund 200.000 Menschen, fast ein Drittel der Bevölkerung, ermordet worden seien. "Worauf wartet die Welt noch?", fragt Belo in dem Beitrag. Osttimor brauche die Friedenstruppen jetzt, nicht in Wochen oder Monaten. Es dürfe indonesischen Behörden in keiner Weise mehr erlaubt werden, Helfer, internationale Beobachter und Journalisten an der Einreise nach Osttimor zu hindern. Belo wörtlich: "Während die Diplomaten sprechen, wird mein Land zerstört." Es sei herzlos, wenn dabei noch die wichtige Rolle Indonesiens in der Weltgemeinschaft hervorgehoben werde. (Forts.mögl.)
K199905234 KATHPRESS/Indonesien/Osttimor/Washington.Post/Belo/
KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)