Gedenkgottesdienst für die in Osttimor ermordeten Jesuiten in München
München, 22.9.99 (KAP) Trotz des Terrors in Osttimor wird der Jesuitenorden das Engagement für die Verfolgten und Flüchtlinge in der Krisenregion fortsetzen. Das kündigte der Provinzial der süddeutschen Jesuiten, Bernd Franke, in einem Gedenkgottesdienst für die ermordeten Jesuiten Karl Albrecht und Tarcisius Dewanto sowie für die Opfer in Osttimor am Mittwoch in München an. Zugleich verurteilte Franke die "unbeschreibliche Brutalität indonesischer Milizen". Seit dem Referendum für die Unabhängigkeit seien Tausende von Menschen getötet worden, weitere Hunderttausende stünden derzeit vor dem Hungertod. Dies sei eine "Tragödie für die osttimoresische Bevölkerung, aber auch für Indonesien selbst". Dem Volk werde der Genozid angelastet werden, für den allein das Militär und die von ihm geduldeten Milizen die Verantwortung trügen.
In seiner Predigt betonte Franke in der Münchner Michaelskirche, vor einem "irrationalen, zerstörerischen und menschenverachtenden Hass", wie er im "Wahnsinn des Terrors" aufbreche, dürfe nicht kapituliert werden. Der ermordete Pater Albrecht - er stammte aus Bayern - habe mit seinem selbstlosen Einsatz für die Menschen im Rahmen des Flüchtlingsdiensts der Jesuiten Zeichen gesetzt. Nur ein mutiges Eintreten gegen eine solche Menschenverachtung könne die angemessene Antwort auf die Herausforderung sein, der sich alle stellen müssten, die ihre Kraft aus der Frohen Botschaft schöpften.
Wörtlich appellierte der Provinzial an seine Mitbrüder: "Wir sind nicht einfach Privatleute", sondern "müssen uns unserer christlichen Sendung neu bewusst werden". Deshalb würden auch künftig Jesuiten bei den Menschen in Osttimor bleiben und ihnen helfen. (schluss)
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KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)