Jerusalem, 30.12.99 (KAP) Das Lateinische Patrirarchat von Jerusalem hat eine Kampagne Jerusalemer Stadtrabbiner gegen christliche Feiern in Hotels der Stadt scharf kritisiert. Der Direktor des katholischen Büros für die Millenniumsfeiern und Sprecher des Lateinischen Patriarchen, Wadie Abu Nassar, drohte den israelischen Behörden, christlichen Pilgern nur palästinensische Hotels zu empfehlen. In der Tageszeitung "Jerusalem Post" zeigte er sich empört über das Vorgehen der Stadtrabbiner. Obgleich die Oberrabbiner einem Kompromiss zugestimmt hätten, wonach Christen in "geschlossenen Sälen" feiern dürfen, hätten die Stadtrabbiner den Hoteliers erneut mit dem Entzug der Koscher-Lizenz gedroht.
Abu Nasser äußerte zwar "Verständnis" für das Bestreben der Rabbiner, weltlich eingestellten Juden von der Teilnahme an christlichen Silvesterfeiern abzuraten. Dies dürfe aber nicht auf Kosten der Christen gehen.
Auch Bürgermeister Ehud Olmert äußerte scharfe Kritik an dem Vorgehen der Rabbiner. Es sei ein "Unding", dass in Jerusalem inzwischen alle Feiern und Veranstaltungen abgesagt worden seien. Unterdessen wurde die israelische Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Befürchtet werden Selbstmordversuche und Gewaltakte zum Auftakt des Jahres 2000.
Kathpress