Hopp til hovedinnhold
Publisert 10. januar 2000 | Oppdatert 10. januar 2000

Jerusalem, 7.1.00 (KAP) Der israelische Staatspräsident Ezer Weizman hat am Mittwochabend die aus Anlass des orthodoxen Weihnachtsfestes in Jerusalem versammelten Patriarchen und mehrere orthodoxe Staatschefs zu einem Festessen geladen. An dem Essen in der israelischen Hauptstadt nahmen unter anderem das Oberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., der Moskauer Patriarch Aleksij II. sowie die Präsidenten Stephanopoulos (Griechenland), Kutschma (Ukraine), Schewardnadze (Georgien) und Lukaschenko (Weißrussland) teil. Der ehemalige russische Staatspräsident Boris Jelzin traf zwar in Israel ein, schlug die Einladung Weizmanns jedoch aus gesundheitlichen Gründen aus.

Patriarch Bartholomaios I. sagte bei der Begegnung mit Weizman, der Staat Israel verwalte "mit viel Weisheit die Heiligen Stätten". Bartholomaios I. bedauerte in seiner Rede, dass auch in Ländern orthodoxer Tradition während des Zweiten Weltkriegs nach der Besetzung durch die Deutschen die nationalsozialistische Mordmaschinerie gegen die jüdische Bevölkerung wüten konnte. "Aber viele Christen sind den Juden beigestanden", fügte er hinzu.

Der griechische Staatspräsident Konstantinos Stephanopoulos sprach im Namen der anwesenden orthodoxen Staatschefs und sagte: "Das verfolgte Volk Israel ist in das Land seiner Vorväter zurückgekehrt, um hier in Frieden leben zu können".

In den israelischen Medien wurden diese Israel-freundlichen Erklärungen als "äußerst ungewöhnlich und selten" hervorgehoben. Das Lob auf Israels Umgang mit den christlichen Heiligen Stätten sei eine indirekte Aufforderung an die palästinensische Autonomieverwaltung, sich auf ihrem Territorium ähnlich zu verhalten. Ebenso habe Patriarch Bartholomaios seine Zuversicht geäußert, dass Israel die Bedürfnisse aller christlichen Kirchen berücksichtigen werde. Der Staatsvertrag zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl mit der gegenseitigen diplomatischen Anerkennung hat bei den orthodoxen Kirchen Befürchtungen erweckt, dass der Staat Israel allein auf Ansprüche des Vatikans eingehen könnte, während historische Rechte der orthodoxen Kirchen nicht berücksichtigt würden.

Israelische Sprecher haben in letzter Zeit ihren Unmut über die Haltung des Vatikans und des lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu dem Streit um die Errichtung einer Moschee neben der (katholischen) Verkündigungskirche in Nazareth geäußert, wobei allein der Staat Israel, nicht aber die "Islamisten" kritisiert wurden. Mit ihren betont pro-israelischen Äußerungen wollten sich die orthodoxen Patriarchen bzw. Staatsoberhäupter offenbar von dieser Politik distanzieren, hieß es dazu in Jerusalem.

Allerdings erklärte der zurückgetretene russische Präsident Jelzin bei seiner Ankunft in Jerusalem, Russland habe "immer schon" die Palästinenser unterstützt und werde ihnen auch weiterhin beistehen: "Wir werden dafür sorgen, dass der Friedensprozess schneller vorangeht". Den Staat Israel erwähnte Jelzin mit keinem Wort.

Kathpress

Mer om: