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Publisert 29. januar 2000 | Oppdatert 29. januar 2000

Stockholm, 28.1.00 (KAP) Stuart Eizenstat hat vom Vatikan und von Russland die volle Öffnung ihrer Archive zum Holocaust gefordert. Der US-Vertreter bei der internationalen Konferenz über den Holocaust sagte am Freitag in Stockholm, noch zu viele Archive seien geschlossen und unzugänglich; es gäbe aber für kein Land und keine Institution eine Entschuldigung, Dokumente nicht freizugeben. Der Vatikan habe zwar eine Expertenkommission einberufen, diese habe aber keinen Zugang zu den Archiven, so Eizenstat.

Von Russland verlangte Eizenstat insbesondere einen Zugang zu Unterlagen, die Aufschluss über das Schicksal des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg geben könnten. Wallenberg hatte Zehntausenden von Juden das Leben gerettet, bevor er 1945 von der Roten Armee festgenommen wurde und verschwand. Eizenstat, stellvertretender US-Finanzminister, ist auch Verhandlungsführer seines Landes bei den Gesprächen über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern.

Die zwischen dem Vatikan und dem Internationalen Jüdischen Komitee im Oktober vereinbarte Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung von Vatikan-Dokumenten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges hatte Anfang Dezember ihre Arbeit aufgenommen. Sie soll zunächst die vom Vatikan zwischen 1965 und 1981 in elf Bänden veröffentlichten Dokumente aus dieser Epoche sichten. Der Arbeitsgruppe gehören von vatikanischer wie jüdischer Seite je drei Wissenschafter an, die sich intensiv mit der Zeit des Weltkrieges und der Judenverfolgung befassen. (Schluss)

Kathpress

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