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Publisert 30. mars 2000 | Oppdatert 31. mars 2000

Rom, 25.3.00 (KAP) Der Großmufti von Jerusalem, Ikrima Sabri, hat am Vortag seiner geplanten Begegnung mit Papst Johannes Paul II. den Juden vorgeworfen, sie versuchten den Papstbesuch auszunutzen, um «grünes Licht für die Besetzung Palästinas» zu bekommen. In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Tageszeitung «La Repubblica» polemisierte Sabri unter anderem gegen die jüdische Sicht des Holocaust. Das jüdische Volk habe einen «fantastischen Weg gefunden, die Solidarität der ganzen Welt einzuheimsen». Der Holocaust dominiere die internationalen Medien vollständig. In Wahrheit seien aber unter den Nazis weit weniger als sechs Millionen Juden ermordet worden. Bei den Kreuzzügen seien weit mehr Muslime getötet worden als Juden im Zweiten Weltkrieg, meinte der Mufti.

Der Großmufti - die höchste geistliche Autorität für die Muslime im Heiligen Land - lehnte in dem Interview jeglichen Dialog mit den Juden ab. Er habe noch nie einem Rabbiner die Hand gegeben und wolle dies auch nicht tun, sagte er. Weiter erklärte er, die Klagemauer in Jerusalem sei keine heilige Stätte der Juden, sondern «integraler Bestandteil des«Haram-esch-Scharif«, des für die Muslime als heilig geltenden Tempelplatzes mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom. Der Grund für den Kampf der Muslime gegen die Juden sei jedoch kein religiöser, sondern ein rein politischer, sagte Sabri. Auf die Frage, ob nicht Juden und Muslime gemeinsam Söhne Abrahams seien, antwortete Sabri:«Wenn zwei Brüder um dasselbe Land zu kämpfen beginnen und der eine den anderen tötet, ist es unvermeidlich, dass alle Gemeinsamkeiten vergessen werden«.

Sabri kündigte an, er werde Papst Johannes Paul II. «mit Respekt» in der Al-Aksa-Moschee empfangen. Sein Besuch dort sei ein Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen unter Muslimen und Christen. Er werde den Papst daran erinnern, dass es Gottes Wille sei, dass die heiligen islamischen Stätten allein den Muslimen gehörten. Ferner werde er ihn bitten, dabei mitzuhelfen, dass die «israelische Besetzung» Palästinas beendet werde.

Kathpress

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