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Publisert 10. april 2000 | Oppdatert 10. april 2000

KATHPRESS/Kirchen/Osttimor/Salesianer/Keler/

Salesianer Don Boscos leisten Aufbauhilfe in Osttimor

utl.: Lokalaugenschein des Missionsverantwortlichen der österreichischen Salesianer in der umkämpften Provinz - 60 Prozent aller Häuser zerstört=

Wien-Dili, 9.4.00 (KAP) Die österreichischen Salesianer Don Boscos und die salesianische Jugendbewegung "Eine Welt" wollen den Wiederaufbau in Osttimor unterstützen. P. Josef Keler SDB, Missionsverantwortlicher der Salesianer Don Boscos in Österreich, hat alle Niederlassungen der Salesianer in Osttimor besucht und sich über das Ausmaß der Verwüstungen nach dem Bürgerkrieg informiert.

Bei den Unruhen in Osttimor im September und Oktober 1999 wurden zirka 60 Prozent aller Häuser zerstört, berichtete P. Keler nach seiner Rückkehr am Sonntag gegenüber "Kathpress". Ziel der Zerstörungen durch die pro-indonesischen Milizen sei es offensichtlich gewesen, das zivile Leben so weit als möglich zu erschweren. 400.000 Menschen waren oder sind auf der Flucht. P. Keler: "Bei der Fahrt durch das Land sieht man sehr viele ausgebrannte Häuser. Keine Fenster mehr, keine Türen und eingestürzte Dächer prägen das Bild". Der Wiederaufbau laufe trotz der zahlreichen im Land vertretenen Hilfsorganisationen nur schleppend an.

P. Keler berichtet von Schwierigkeiten, die es allerorts mit der Lebensmittelversorgung gibt. Obwohl internationale Hilfsorganisationen Lebensmittel in das Land bringen, gibt es nach wie vor viel Hunger in Osttimor. P. Keler: "Die Brandschatzer haben nicht nur die Häuser zerstört und das Inventar geraubt, sie haben auch die Lebensgrundlage der Menschen zerstört: Wasserbüffel wurden erschossen, damit es kein Fleisch mehr gibt, Hühner wurden getötet, damit sie keine Eier mehr legen, die Felder wurden beschossen, damit sie nicht mit Reis bebaut und jetzt abgeerntet werden können". Die Menschen seien für die nächste Zeit auf Lebensmittelhilfe von außen angewiesen. Lehrer erzählten P. Keler, dass viele Schüler während des Unterrichts aus Schwäche zusammenbrechen. Die Salesianerschulen bieten allen Schülern eine Mittagsmahlzeit und helfen so mit, den ärgsten Hunger zu lindern.

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1948 in Osttimor tätig. Derzeit arbeiten 90 Ordensleute und 14 Novizen in sieben Niederlassungen. Zu ihren Schwerpunkten zählen Schulen, Berufsbildungszentren, medizinische Versorgung, Landwirtschaftsausbildung und Pfarrbetreuung. Die Salesianer hatten große Schäden besonders in der Hauptstadt Dili zu beklagen. Wie P. Keler berichtete, wurden auch das Bischofshaus - Bischof Carlos F. Ximenes Belo kommt ebenfalls aus dem Salesianerorden - und das Salesianer-Provinzialat in Dili-Comoro fast völlig zerstört. Wie P. Keler betonte, haben die Salesianer die berufliche Ausbildung und die Seelsorge in allen Bereichen wieder aufgenommen.

Zwt.: Finanzierung von Lehrergehältern

Die österreichischen Salesianer unterstützen derzeit insbesondere die Lehrer an den Schulen des Ordens in Osttimor. 350.000 Schilling wurden an Überbrückungshilfe zur Verfügung gestellt, damit einige der 1.200 Lehrer ihr Monatsgehalt von 600 Schilling erhalten und das Überleben ihrer Familien sichern können. Diese rasche Hilfe, die auch von anderen Salesianergemeinschaften mitgetragen wird, ermöglicht dem Land einen schnelleren Normalisierungsprozess.

Der Wiederaufbau wird noch viel Kraft und Geld kosten, so P. Keler. Auf 21 Millionen Schilling werden die Schäden in den Niederlassungen der Salesianer Don Boscos in Osttimor grob geschätzt. P. Keler: "Neben der Instandsetzung ihrer Schulen und Werkstätten sind die Salesianer aber auch stark engagiert, um den von ihnen betreuten Menschen neue Zukunftshoffnung zu geben. Zum Beispiel sollen einige Fischerfamilien durch die Hilfe der Salesianer neue Netze und Motoren bekommen, um in Zukunft wieder ihrem Beruf nachgehen zu können. Bis auf wenige Boote, die glücklicherweise gerettet werden konnten, wurde alle ihre Ausrüstung, und damit ihre Lebensgrundlage, zerstört".

Am meisten habe ihn in Osttimor beeindruckt, dass die Kinder und Jugendlichen trotz der vergangenen Geschehnisse "noch lachen können", sagte P. Keler. Die Menschen hätten Ideen und leisteten "mit wenig sehr viel". Aus den Ruinen wachse sichtbar und spürbar neues Leben. (Informationen: "Jugend Eine Welt", 1130 Wien, St. Veitgasse 25, Tel: 01/87.839/533, e-mail: jugendeinewelt@donbosco.at, Spendenkonto PSK 92.083.767, Kennwort Osttimor). (Ende)

09.04.2000 13:38

K200002348

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)

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