Utl: Kurienkardinal Tomko zum 50-Jahr-Jubiläum des chinesischen Programms von Radio Vatikan: Nur mit dem Papst verbundene Bischöfe sind rechtmäßige Oberhirten =
Vatikanstadt, 3.5.00 (KAP) Der Vatikan hat die Katholiken in China zu Einheit mit dem Papst aufgerufen. In China gebe es nur eine katholische Kirche, nur die mit dem Papst verbundenen Bischöfe seien die rechtmäßigen Oberhirten der katholischen Gläubigen, sagte der slowakische Kurienkardinal Jozef Tomko am Mittwoch zum 50-jährigen Bestehen des chinesischen Programms von Radio Vatikan. Diese Bindung an den Nachfolger Petri gelte für die Kirche in aller Welt, "und keine Autorität, Einrichtung oder Vereinigung kann sich diese Funktion anmaßen", so der Präfekt der vatikanischen Missions-Kongregation.
"Keine andere menschliche Macht" könne die Verfassung der durch Jesus auf Petrus gegründeten Kirche ersetzen oder ändern, betonte Tomko bei einer Messe mit Mitarbeitern der chinesischen Sektion des Vatikan-Senders. Die rechtmäßigen Nachfolge des Petrus und der Apostel seien "Pfeiler" der Kirche Gottes.
Tomko unterstrich gleichzeitig die Verbundenheit der Weltkirche mit den chinesischen Katholiken. Auch wenn die Gläubigen nicht zum Heiligen Jahr nach Rom pilgern könnten, sei man ihnen im Gebet verbunden. Die Glaubenstreue und die Bindung an den Papst, die viele Chinesen trotz Verfolgung beibehielten, seien bewundernswert. "Wir bitten euch, in dieser Gemeinschaft zu bleiben und weiterhin der ganzen Kirche ein Zeugnis unseres gemeinsamen Glaubens zu geben", so Tomko.
In China dürfen nur Mitglieder der 1957 gegründeten regimenahen "Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung", die keine kanonischen Beziehungen zum Vatikan unterhalten, ihren Glauben frei ausüben. Die Angehörigen der romtreuen Untergrundkirche werden von den Behörden nach wie vor verfolgt. Allerdings ist es in jüngerer Zeit zu einer Annäherung zwischen der Regierung und dem Vatikan gekommen. Inzwischen hat Rom mehrere Bischöfe der "patriotischen Kirche" anerkannt. Experten weisen darauf hin, dass die Grenzen zwischen den beiden katholischen Gemeinschaften zunehmend fließend werden.
Die Pekinger Führung sorgte in den vergangenen Wochen allerdings wieder für Irritationen. Sie veranlasste die Weihe von neuen "patriotischen" Bischöfen ohne Zustimmung Roms. Zudem pochten die "patriotischen" Bischöfe in einem Hirtenbrief auf ihre Autonomie. Auf diesem Hintergrund dürften auch die Aussagen Kardinal Tomkos zu sehen sein. (Schluss)
03.05.2000 14:37
K200002849
KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)