Peking, 26.6.00 (KAP) In China ist es erneut zu einer vom Vatikan nicht genehmigten Bischofsweihe gekommen. Wie ein Sprecher der Diözese Hangzhou am Montag gegenüber Journalisten bestätigte, wurde der 73-jährige Matthäus Cao Xiangde am Sonntag zum neuen Bischof von Hangzhou geweiht. Die Weihe sei von den Bischöfen von Nantong, Nanchang und Nankin vorgenommen worden. Sie gehören der regimenahen "Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung" an.
Noch am Samstag hatte Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls vor neuen Bischofsweihen ohne das Einverständnis des Papstes gewarnt. Solche Handlungen seien ein schwerer Verstoß gegen die kirchliche Gemeinschaft und stünden einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan im Wege, wie sie von chinesischen Politikern in jüngster Vergangenheit geäußert worden seien, so Navarro-Valls.
In China dürfen offiziell nur Mitglieder der 1957 gegründeten regimenahen "Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung" Bischöfe werden. Inzwischen hat der Vatikan aber einige "patriotische" Bischöfe anerkannt. Seit einigen Jahren gibt es regelmäßig Berichte, nach denen der Vatikan und China in Geheimverhandlungen eine "Normalisierung" der Beziehungen vorbereiten. (Ende)
26.06.2000 14:56
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KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)