Peking, 1.9.00 (KAP) In China sind 24 Mitglieder der katholischen Untergrundkirche festgenommen worden. Wie die in den USA ansässige Kardinal Kung-Stiftung am Freitag berichtete, gehörten zu der Gruppe der 38-jährige Priester Liu Shao-Zhang, ein Priestersamtskandidat, 20 Ordensfrauen und zwei Laien. Bei der Festnahme am Mittwoch um Mitternacht im Dorf Gongtou in der Gemeinde Luoyuan bei Fuzhou (Provinz Fujian) sei der Priester Liu Shaozhang geschlagen worden. Er habe schwere Verletzungen davongetragen.
Zwei der verhafteten Ordensfrauen seien am Donnerstag wieder freigelassen worden, nachdem andere Katholiken eine größere Summe an die Lokalbehörden bezahlt hätten. Sie stünden aber unter Hausarrest, berichtete die Kardinal Kung-Stiftung. Der Aufenthaltsort der übrigen 22 sei unbekannt. Sie seien "die jüngsten Opfer" der Kampagne der Behörden, die Mitglieder der papsttreuen Untergrundkirche zu zwingen, sich der "patriotischen" Vereinigung anzuschließen, so die Kung-Stiftung. Da sich die romtreuen Katholiken diesen Versuchen jedoch widersetzten, greife Peking vermehrt zu Einschüchterungsmaßnahmen. Hunderte von Bischöfen, Priestern und Gläubigen befänden sich derzeit in Gefängnissen, Arbeits- oder Umerziehungslagern.
Der Untergrund-Erzbischof von Fuzhou, Yang Shudao, steht nach Angaben der Stiftung unter scharfem Hausarrest. Bewaffnete Wachen hinderten ihn daran, seine Wohnung zu verlassen. Yang war im Februar vorübergehend festgenommen worden. Die Stiftung appelliert eindringlich an die "patriotische" Vereinigung, sich für die verfolgte Untergrundkirche einzusetzen. Wenn die Behauptung der "Patrioten" stimme, auch sie stünden dem Papst loyal gegenüber, könnten sie der Verfolgung der romtreuen Katholiken, "die dem Papst viel Schmerz bereitet", nicht schweigend zusehen. (Schluss)
Kathpress