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Publisert 18. september 2000 | Oppdatert 18. september 2000

Zürich, 17.9.00 (KAP) Der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich ist über die vatikanische Erklärung «Dominus Iesus» enttäuscht. In der Erklärung werde zurecht auf die zentrale Bedeutung von Jesus Christus verwiesen. Über dieses wichtige Anliegen ist nach Meinung des Kirchenrates im ökumenischen und interreligiösen Dialog weiter nachzudenken. Der «konfessionalistische Stil» des vatikanischen Dokuments sei allerdings für nichtkatholische Christen wie auch für Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften befremdend.

Der Kirchenrat bedauerte auch die Stellungnahme der Schweizer Bischofskonferenz. Diese habe die Kritik des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der katholischen Kirche zurückgewiesen. Der Kirchenrat verweist seinerseits darauf, dass im Kanton Zürich die Mehrzahl der neugeschlossenen Ehen konfessionsverschieden ist. Die «Verabsolutierung» der katholischen Schwesterkirche tangiere auf diesem Hintergrund und angesichts eines jahrzehntelangen gemeinsamen ökumenischen Weges auch reformierte Christen.

Die Wiederbelebung der Ablasspraxis, die Seligsprechung von Papst Pius IX. wie auch die Erklärung «Dominus Iesus» belasten nach Ansicht des Kirchenrates das ökumenische Klima. Die Reformierten forderten daher die Schweizer Bischofskonferenz dazu auf, ihre Sichtweise der Ökumene und der ökumenischen Zusammenarbeit in der Schweiz zu überdenken, darzustellen und im Gespräch mit den Verantwortlichen der reformierten Kirchen zu klären.

Der Kirchenrat geht in seinen Beziehungen zur katholischen Kirche von der Überzeugung aus, dass Jesus Christus die gemeinsame Grundlage des christlichen Glaubens ist. Ihn gelte es als «Licht der Welt für die Menschen unserer Zeit» zu bekennen und durch Taten der Nächstenliebe zu bezeugen. In diesem Zusammenhang weist der Kirchenrat auf den Ökumenebrief vom Bettag 1997 hin. Dieser Brief wurde vom katholischen Weihbischof für den Kanton Zürich, Peter Henrici, und vom Kirchenratspräsidenten der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Ruedi Reich, gemeinsam unterschrieben. Darin hatte es gleich zu Beginn geheißen: «Längst ist uns bewusst, dass unsere Kirchen viel mehr miteinander verbindet als trennt». Diese Grundhaltung müsse weiterhin die ökumenische Praxis bestimmen.

Kathpress

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