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Publisert 25. september 2000 | Oppdatert 25. september 2000

Sekretär des Päpstlichen Einheitsrates: Gröbste Missverständnisse über den Text sind inzwischen ausgeräumt - «Absage an jeden Heilsmonopolismus»

Vatikanstadt, 21.9.00 (KAP) Der Sekretär des Päpstlichen Einheitsrates, Bischof Walter Kasper, hat Verstimmungen in der Ökumene durch die Vatikan-Erklärung «Dominus Iesus» bedauert. Gegenüber «Kathpress» erklärte Kasper am Donnerstag, der Text der Glaubenskongregation habe weltweit bei evangelischen und katholischen Christen Unruhe ausgelöst. Er bedauere zutiefst, dass sich «viele nichtkatholische Christen durch diese Erklärung verletzt und vor den Kopf gestoßen fühlen». Der Einheitsrat habe sich inzwischen bemüht, im weltweiten ökumenischen Dialog die gröbsten Missverständnisse über den Text auszuräumen und dabei «eine gewisse Beruhigung erreicht».

Zu der Erklärung selbst bemerkte Kasper, leider hätten viele den Text nur auf Grund von Pressberichten kritisiert, ohne ihn gelesen zu haben. In Wahrheit wende sich «Dominus Iesus» keineswegs gegen den Dialog mit anderen Religionen. In dem Text werde auch nicht behauptet, dass es außerhalb der Kirche kein Heil gebe. Was die Heilsvermittlung in den nichtkatholischen Kirchen und Gemeinschaften angehe, werde in dem Text die Heilsbedeutung der anderen Konfessionen ausdrücklich anerkannt, damit sei «jedem Heilsmonopolismus eine Absage erteilt», betonte Kasper.

Allerdings, so der Bischof weiter, sei das Kapitel über die Kirchen «in einer abstrakten und abgrenzenden Sprache» verfasst. Diese trage «kaum der neuen kirchlichen Realität Rechnung», und das sei Ursache «vieler Missverständnisse und Enttäuschungen» gewesen. Kasper erklärte weiter, die Erklärung der Glaubenskongregation habe den ökumenischen Dialog vorübergehend belastet, sie bedeute jedoch keine Kehrtwendung der katholischen Kirche. Sie sei vielmehr gerade dort, wo sie unbequem sei, eine Herausforderung zu weiterem Dialog.

Ökumenischer Kirchentag ohne Mahlgemeinschaft

Kasper äußerte sich in dem Interview skeptisch über die Möglichkeit einer Eucharistie-Gemeinschaft von Protestanten und Katholiken beim beplanten ökumenischen Kirchentag von Berlin. Er erinnerte daran, dass es zwischen den Konfessionen tief greifende Unterschiede im Kirchen- und Amts-Verständnis gebe und «damit verbunden die Trennung am Tisch des Herrn». Kasper unterstrich, auch er leide darunter, dass eine gemeinsame Eucharistiefeier nicht möglich sei und «nach menschlichem Ermessen» auch bis zum ökumenischen Kirchentag nicht möglich sein werde. «Für katholische Christen gehören Kirchen- und Eucharistiegemeinschaft zusammen», betonte er.

Zum Dialog der katholischen Kirche mit dem Judentum bemerkte Kasper, trotz gelegentlicher Irritationen sei seit dem Besuch des Papstes in Jerusalem ein neues Kapitel aufgeschlagen. Weiter sagte er: «Wir haben auch in unseren Beziehungen zu den Juden inzwischen einen 'point of no return' erreicht.» Allerdings bleibe zwischen Juden und Christen die Antwort auf die Frage, ob Jesus der Messias sei, «der entscheidende Differenzpunkt».

Kathpress

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