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Publisert 25. september 2000 | Oppdatert 25. september 2000

Peking, 20.9.00 (KAP) Peking hat scharfe Kritik an der für den 1. Oktober vorgesehenen Seligsprechung von 120 chinesischen Märtyrern durch Papst Johannes Paul II. geübt. Die Geste des Vatikans stelle eine «schwere Verletzung der Empfindungen des chinesischen Volkes und der Würde der chinesischen Nation» dar, heißt es in einer am Mittwoch in Peking veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums; sie könne «in keiner Weise von der chinesischen Regierung und dem chinesischen Volk toleriert werden». Bei den Märtyrern handelt es sich um Glaubenzeugen, die bei Verfolgungen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und in den drei vorhergehenden Jahrhunderten ihr Leben verloren. Die Seligsprechungsfeier findet am 51. Jahrestag der Ausrufung der Chinesischen Volksrepublik statt.

Seit einer Woche hält sich eine hoher Vatikan-Vertreter, der französische Kurienkardinal Roger Etchegaray, in der Volksrepublik China auf. Die Reise macht er allerdings als «Privatperson», wie der Vatikan vorher feststellte. Etchegaray traf verschiedene «kirchliche und zivile Autoritäten», darunter auch «einige Bischöfe, die der Patriotischen Vereinigung angehören». Am Dienstag feierte er eine Messe im Marienheiligtum von Scheschan bei Shanghai. Der Ort wird von Katholiken der romtreuen Untergrundkirche ebenso geschätzt wird wie von den Mitgliedern der «Patriotischen Vereinigung». Der Vatikansender sprach von dem Ort als einem «Zeichen der geistlichen Einheit der katholischen Kirche in China jenseits aller Trennungen und Spannungen».

In China dürfen nur Mitglieder der 1957 gegründeten regimenahen «Katholischen Patriotischen Vereinigung», die keine Beziehung zum Vatikan unterhält, ihren Glauben frei ausüben. Die Angehörigen der romtreuen Untergrundkirche werden von den Behörden verfolgt. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China sind seit Jahrzehnten abgebrochen. Inzwischen hat der Vatikan einige Bischöfe der patriotischen Kirche anerkannt. Die Zahl der «romtreuen Katholiken» wird auf rund fünf Millionen geschätzt, andere sprechen von zwölf Millionen; die Zahl der «Patriotischen Katholiken» soll vier bis fünf Millionen betragen.

Kathpress

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