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Publisert 30. oktober 2000 | Oppdatert 30. oktober 2000

München, 29.10.00 (KAP) In Osttimor sollte das UN-Personal schrittweise in der Verwaltung abgebaut und durch Einheimische ersetzt werden. Das hat der Bischof und Friedensnobelpreisträger Carlos Felipe Ximenes Belo bei einem Besuch in München angeregt. Die Timoresen müssten lernen, Verantwortung für ihr Land zu übernehmen. Seit dem Unabhängigkeitsreferendum im Oktober 1999 steht der östliche Teil der Pazifikinsel unter der Administration der Vereinten Nationen. Dadurch existierten letztlich "zwei Welten", erklärte Belo. Gut verdienenden UN-Leuten stehe das finanziell schlechter gestellte Volk der Timoresen gegenüber. Dazu komme, dass die Mitarbeiter der Vereinten Nationen oft die Landesprache nicht beherrschten und dadurch mit den Einheimischen nicht in Kontakt kommen.

Der Bischof wies darauf hin, dass am 20. Oktober dieses Jahres in Osttimor ein aus 33 Personen bestehender Beirat eingerichtet worden sei. Dem Gremium, an dessen Spitze der timoresische Freiheitskämpfer Xanana Gusmao stehe, habe die Aufgabe, das Land auf seine Unabhängigkeit politisch vorzubereiten und dafür unter anderem Parteien zu legalisieren. Trotz der vom indonesischen Militär verübten Menschenrechtsverletzungen an den Timoresen sprach sich Belo künftig für "gute nachbarschaftliche Beziehungen" zu Indonesien, Australien und den angrenzenden asiatischen Staaten aus. Dies sei schon auf Grund des Handels wichtig.

"Ich habe keine Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs in meinen Land", betonte Belo im Münchner Presseclub. Vielmehr fühle er sich in erster Linie als Bischof. Seinen Worten zufolge schleppt sich der Wiederaufbau Osttimors derzeit noch hin. Nur in den Städten würden allmählich wieder Restaurants geöffnet, und viele Autos seien zu sehen. In den ländlichen Gebieten dagegen dauere es noch einige Zeit, bis Verbesserungen zu erreichen seien. Hungersnot gebe es aber nicht. Die Bauern hätten begonnen, ihre Reisfelder zu bestellen und Kaffee anzupflanzen. Der Schulunterricht habe ebenfalls wieder angefangen. Nur fehle es in den Gebäuden meist an Stühlen und Tischen, sodaß die Schüler am Boden sitzen müssten. Noch immer seien zudem die Universitäten und Hochschulen zerstört. Für die 30.000 Studenten genügten die 50 Professoren nicht. Notwendig seien bis zu 120 Hochschullehrer, dafür aber reichten momentan die finanziellen Mittel nicht aus. Allerdings hätten sich bereits Gastdozenten aus Australien, Kanada, Portugal und Neuseeland zur Verfügung gestellt.

Kathpress
29. oktober 2000

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