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Publisert 21. februar 2001 | Oppdatert 21. februar 2001

Präsentation in Rom in Anwesenheit von Oberrabbiner Toaff - Kritik am "vorläufigen Bericht" der gemischten jüdisch-katholischen Historikerkommission=

Rom-Tokio, 18.2.01 (KAP) "Die von Pius XII. geretteten Juden" lautet der programmatische Titel eines neuen Buches des italienischen Historikers und Journalisten Antonio Gaspari. Der schmale Band enthält u.a. ein Verzeichnis der 150 Ordensgemeinschaften, die während des Zweiten Weltkriegs in Rom jüdische Menschen versteckt hatten. Gaspari weist die von dem englischen Journalisten John Cornwell vertretene These zurück, dass Pius XII. Hitler unterstützt habe. Ebenso kritisiert Gaspari den "vorläufigen Bericht" der im Oktober 1999 eingesetzten gemischten jüdisch-katholischen Historikerkommission. Der Bericht sei "polemisch", geprägt von "Vorurteilen", einer "antikatholischen Ideologie" und dem Wunsch, "den Heiligen Stuhl in Schwierigkeiten zu bringen". Damit sei eine "große Gelegenheit" vertan worden, die Wahrheit zu erforschen.

Bei der Präsentation des Buches in Rom waren u.a. der Oberrabbiner der italienischen Hauptstadt, Elio Toaff, der Jesuit P. Peter Gumpel, der in der Heiligsprechungskongregration für das Seligsprechungsverfahren über Pius XII. zuständig ist, und der päpstliche Haustheologe P. Georges Cottier anwesend. Toaff schilderte bei der Präsentation, dass ihn als junger Rabbiner in Ancona nach dem Einmarsch der Deutschen in Italien im September 1943 ein befreundeter katholischer Pfarrer gerettet habe, der ihn samt seiner Familie im Pfarrhaus versteckte. "Freundschaft kann Leben retten", sagte der Oberrabbiner: "Als Juden oder Christen sind wir alle Geschwister vor Gott, das gibt Vertrauen in die Zukunft".

P. Gumpel betonte, Bücher wie das von Antonio Gaspari seien ein Beitrag zur Wahrheitsfindung. In der "schrecklichen Barbarei der Shoah" habe es auch "Lichtblicke" gegeben, einen davon repräsentiere Pius XII. Im Zweiten Weltkrieg sei es zu einer bis dahin unvorstellbaren Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und jüdischen Institutionen gekommen, um Menschenleben zu retten.

Japanischer Preis für Nuntius der Kriegszeit

In Osaka wurde der Apostolische Nuntius in Budapest in den Jahren des Zweiten Weltkriegs, Erzbischof Angelo Rotta, posthum mit dem "Chiune Sugihara-Humanitätspreis" ausgezeichnet. Der Preis wurde zum Gedenken an den vor 100 Jahren geborenen japanischen Diplomaten Chiune Sugihara posthum an mehrere Persönlichkeiten vergeben, die während der Shoah jüdische Menschen gerettet hatten. Sugihara hatte als Diplomat selbst in Litauen tausende jüdische Menschen dem Zugriff der deutschen Besatzer entzogen.

Der "Osservatore Romano" erinnerte im Hinblick auf die Auszeichnung von Nuntius Rotta daran, dass der Erzbischof in Budapest 15.000 Geleitbriefe für jüdische Menschen ausgestellt hatte, um sie vor der Verfolgung zu schützen. Unter großem persönlichen Risiko richtete der Nuntius in der ungarischen Hauptstadt "Schutz-Häuser" ein, in denen verfolgte Juden Zuflucht finden konnten. Auch auf ausdrückliche Anweisung von Papst Pius XII. protestierte der Nuntius immer wieder bei der ungarischen Regierung gegen die Auslieferung der Juden an die deutschen Nationalsozialisten. Rotta, der 1965 im Alter von 93 Jahren starb, wurde auch von der Jerusalemer Stiftung "Yad Vashem" ausgezeichnet.

Außer Nuntius Rotta wurde der Sugihara-Preis u.a. auch dem chinesischen Generalkonsul in Wien, Feng Shan Ho, zuerkannt, der - gegen die Instruktionen der nach Tschungking geflohenen Nationalregierung - tausenden österreichischen Juden die Emigration ermöglichte. Auch der italienische Kaufmann Giorgio Perlasca wurde ausgezeichnet: Er hatte ab Dezember 1944 als interimistischer Geschäftsträger die spanische Botschaft in Budapest übernommen und stellte tausende spanische Pässe für ungarische Juden aus. (Ende)

K200101042
18. februar 2001

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