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Publisert 23. april 2001 | Oppdatert 23. april 2001

Athen-Rom, 23.4.01 (KAP) Die katholische Kirche in Griechenland setzt viele Hoffnungen in den bevorstehenden Besuch von Papst Johannes Paul II. Die Katholiken würden in dem Land noch auf vielen Ebenen diskriminiert, sagte Bischof Nikolaos Foskolos in einem Interview mit der italienischen katholischen Tageszeitung "Avvenire". Von der bevorstehenden Papstvisite erwarte er sich daher Impulse für eine Verbesserung der Situation der griechischen Katholiken. Bisher sei es dem Papst auch bei schwierigen Reisen stets gelungen, "Herzen zu erweichen, ideologische Barrieren zu zerbrechen und neue Horizonte zu eröffnen".

In Griechenland gebe bisher de facto keine Ökumene, bedauerte Foskolos. Seine Kirche erfahre von Seiten der orthodoxen Mehrheit noch immer ein "Klima der Feindseligkeit". "Für sie kann ein Grieche nichts anderes als orthodox sein", so der in Athen residierende Bischof. Es gebe keine offiziellen Kontakte zwischen beiden Kirchen, allenfalls private Initiativen.

Die Lage habe sich auch in den letzten Jahren nicht verbessert, so Foskolos. "Ein Kind, das sich als katholisch bezeichnet, wird in den öffentlichen Schulen drangsaliert. Unsere Gläubigen erleben Diskriminierungen am Arbeitsplatz und im Militär, sie können keine Karriere in der öffentlichen Verwaltung machen. Das Klima der Feindseligkeit dauert an", sagte der Bischof.

Für die Katholiken sei der bevorstehende Besuch des Papstes am 4. und 5. Mai ein "Trost". Der Bischof bedauerte jedoch, dass der vorgesehene Ort für die Begegnung mit den Katholiken, der Sportpalast, zu klein sei.

Brandanschlag auf Büro des Patriarchats

Auf das Büro des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel in Athen ist ein Anschlag verübt worden. Vor dem Gebäude sei am Sonntagnachmittag ein Sprengsatz explodiert, ohne große Schäden anzurichten, teilte die Polizei mit. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr habe das ausgebrochene Feuer vor der Eingangstür des Büros löschen können. Der Brandsatz bestand nach Polizeiangaben aus zusammengebundenen kleinen Gasflaschen, die im Eingang des zweistöckigen Gebäudes im Zentrum Athens deponiert waren.

Wie der griechische Rundfunk berichtete, bekannte sich eine Terrororganisation mit dem Namen "Anti-Macht-Kampf" mit Anrufen bei einer Zeitung und einem Radiosender zu dem Anschlag. Der griechische Regierungssprecher Dimitris Reppas erklärte, das Attentat sei gegen alle Griechen gerichtet, da diese das Patriarchat von Konstantinopel als spirituelle Autorität schätzten.

Das Büro des Ökumenischen Patriarchats war im vergangenen Oktober gegen Widerstände ultrakonservativer Kreise in der orthodoxen Kirche von Griechenland eingeweiht worden. Unklar blieb, ob der Anschlag etwas mit dem bevorstehenden Papstbesuch zu tun hat.

Kathpress
23. april 2001

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