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Publisert 27. oktober 2001 | Oppdatert 27. oktober 2001

Rom, 26.10.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. ist bereit, unverzüglich nach China zu reisen, wenn die Regierung in Peking ihn einlädt. Dies sagte der vatikanische Ostasien-Experte und Jesuit, Erzbischof Giuseppe Pittau, gegenüber der Tageszeitung "Corriere della Sera". Pittau fügte hinzu, wenn Peking ab sofort diplomatische Beziehungen aufnehmen wolle, werde der Papst dies akzeptieren. Pittau, ehemals Rektor der Päpstlichen Gregoriana-Universität und jetzt Sekretär der Bildungs-Kongregation, erklärte weiter, es gebe keine unüberwindbaren Hindernisse zwischen dem Vatikan und Peking. Für die noch bestehenden Probleme habe Papst Johannes Paul II. bereits technische Lösungen geprüft. Auch für die Ernennung der Bischöfe seien Lösungen möglich.

Pittau war lange Zeit ein enger Berater des Jesuitengenerals Peter-Hans Kolvenbach, er gilt im Vatikan als herausragender Asienkenner. 1991 hatte Pittau als erster enthüllt, dass Papst Johannes Paul II. einige "patriotische" Bischöfe in der Volksrepublik China nachträglich anerkannt hatte.

Hongkongs Bischöfe bleiben skeptisch

Eher skeptisch beurteilen Hongkongs Bischöfe die Aussichten auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan. Peking sei es damit nicht ernst, sagte Hongkongs Bischof-Koadjutor Joseph Zen Ze-kiun am Freitag im Gespräch mit der asiatischen katholischen Nachrichtenagentur "Ucanews". Die Christen würden in China weiterhin unterdrückt. Zwar sei die Entschuldigung Papst Johannes Paul II. für vergangene Fehler der Christen in China ein wichtiger Schritt, aber er glaube nicht, dass diese Botschaft zu echten Fortschritten führe, meinte der Bischof.

Hongkongs Weihbischof John Tong Hon sagte "Ucanews", die päpstliche Entschuldigung sei ein Zeichen der Hoffnung für die Wiederaufnahme des Dialogs. Man könne jedoch in diesem frühen Stadium noch nicht sagen, ob die Erklärung des Vatikans den Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen China und dem Heiligen Stuhl förderlich sei. Wichtig sei jedoch, dass Johannes Paul II. seine Offenheit gegenüber Peking zum Ausdruck gebracht und auch die Fehler westlicher Missionare bei ihrer Arbeit in China in der Vergangenheit offen zugegeben habe.

Der taiwanische Kardinal Paul Shan Kuo-hsi meinte, die Beziehungen zwischen China und dem Vatikan blieben so lange gespannt, wie die kommunistische Partei regiere. "Der Papst hat nicht zu ersten Mal seine Wertschätzung für China zum Ausdruck gebracht", sagte der Erzbischof von Kaohsiung. "Aber wenn die chinesische Regierung an ihrer kommunistischen Politik und Ideologie festhält, wird die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Peking und dem Vatikan äußert schwierig", fügte der Kardinal hinzu.

Als Reaktion auf die vatikanische Initiative hatte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärt, Peking halte an seinen bekannten Forderungen fest. Dazu gehöre auch der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Taiwan, das von China als abtrünnige Provinz betrachtet wird. Zudem verbitte sich die chinesische Regierung jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes. Darunter werden auch Bischofsernennungen durch den Papst verstanden.

Kathpress
26. oktober 2001

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