Vatikanstadt, 8.11.01 (KAP) Die Botschaft Johannes Pauls II. anlässlich der Konferenz zur Feier des 400. Jahrestag der Ankunft des Chinamissionars P. Matteo Ricci in Peking hat in der Volksrepublik China lebhaftes Interesse ausgelöst. Dies berichtet der vatikanische Missionsnachrichtendienst "Fides". In den zwei Wochen seit der Veröffentlichung des Textes, in dem der Papst das chinesische Volk um Vergebung für Fehler der Kirche in der Kolonialzeit bittet, habe es 200.000 Kontakte auf den Internetseiten von "fides.org" gegeben. Dies sei eine Verzehnfachung gegenüber normalen Zeiten. Bei "fides.org" ist der Text des Papstes unter anderem in chinesischer Sprache zugänglich.
Ferner sind nach Angaben der Redaktion Dutzende von Kommentaren aus China per E-Mail eingegangen. In einem dieser Kommentare habe sich ein nichtchristlicher Chinese seinerseits für die Verfehlungen Chinas gegenüber den Christen entschuldigt.
Johannes Paul II. hatte am 24. Oktober in einer Botschaft an die Teilnehmer des Ricci-Kongresses in Rom um Verzeihung für die kolonialen Verstrickungen der Kirche in China gebeten und der Regierung in Peking eine möglichst rasche Normalisierung der Beziehungen angeboten. Eine umfassende Stellungnahme der chinesischen Führung zu dem Angebot steht bislang aus. (Ende)
K200107262
8. november 2001