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Publisert 12. november 2001 | Oppdatert 12. november 2001

Bonn, 5.11.01 (KAP) Das sofortige Ende der Bombardierung von Zielen in Afghanistan hat der Präsident des US-Zweiges der katholischen Friedensbewegung "Pax Christi", Bischof Walter Sullivan, gefordert. Die amerikanisch-britischen Militärschläge erfüllten keinesfalls die Kriterien eines gerechten Krieges, betonte Sullivan am Montag in Mainz in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. In Afghanistan kämen schuldlose Menschen ums Leben, und die Verhältnismäßigkeit der Mittel sei ebenfalls nicht gewahrt. Man könne doch nicht ein ganzes Land bombardieren, um einige Terroristen zu finden. Sullivan geht damit auch auf Distanz zu Aussagen anderer US-amerikanischer Bischöfe.

"Wir haben ein ganzes Volk angegriffen, und das ist falsch und unverhältnismäßig", sagte der Bischof von Richmond, der in Mainz am internationalen "Pax Christi"-Kongress teilgenommen hatte. "Was jetzt in Afghanistan geschieht, ist ein Akt der Rache, der Vergeltung; das darf einfach nicht sein", unterstrich Sullivan. Außerdem könne man Terrorismus nicht mit einem konventionellen Krieg bekämpfen. Gewalt bringe immer nur wieder neue Gewalt hervor.

"Amerika muss Dialog suchen"

Die USA müssen sich nach Ansicht des Bischofs im islamischen Raum um mehr Dialog bemühen "und herausfinden, warum es dort so viel Wut und Hass gibt". Kritik übte Richmond an der amerikanischen Außenpolitik, die etwa mit Blick auf Öllieferungen vor allem von Eigeninteressen geleitet sei. Washington unterstütze "Diktatoren hier und kämpft gegen andere dort". So habe Amerika selbst vor Jahren die Taliban mit Waffen versorgt, damit diese gegen die Russen kämpfen konnten. Ebenso müsse man die jetzige Koalition mit der Nordallianz hinterfragen. Denn das seien "ähnliche Menschen" wie die Taliban. Wenn Amerika wirklich eine Führungsrolle in der Welt beanspruche, müsse sich das im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit auswirken.

Nach der Haltung der amerikanischen Bischöfe zum Afghanistankrieg befragt, meinte Sullivan, manche hätten mit Stellungnahmen, die Militärschläge seien gerechtfertigt, "wohl etwas voreilig" reagiert. Natürlich seien die Terroranschläge vom 11. September entsetzlich, und die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. "Deshalb darf man aber nicht ein ganzes Land bekriegen", so der "Pax-Christi"-Bischof.

Kathpress
5. november 2001

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