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Publisert 9. januar 2002 | Oppdatert 9. januar 2002

Schockenhoff: Verbot bringt deutschen Forschungsstandort nicht in Gefahr

Bonn, 9.1.02 (KAP) Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff hat sich gegen Befürchtungen gewandt, nach denen Deutschland bei einem Verbot embryonaler Stammzellen-Forschung den internationalen Anschluss auf diesem Gebiet verliere. Das Szenario, dass der deutsche Forschungsstandort in Gefahr sei, weil "vier oder fünf Gruppen" nicht mit embryonalen Stammzellen arbeiten könnten, entspreche "in keiner Weise" der Realität. Die deutschen Wissenschaftler hätten in der Arbeit mit erwachsenen Stammzellen einen deutlichen Vorsprung und seien darin international führend, sagte Schockenhoff in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview der "Eichstätter Kirchenzeitung".

Der Moraltheologe warnte zugleich vor überhöhten Erwartungen an die embryonale Stammzellenforschung. Ihr werde ein symbolischer Vorrang eingeräumt, als sei das die Zukunftstechnologie schlechthin. Dies ist nach Ansicht Schockenhoffs aber "vollkommen unrealistisch". Es sei zum jetzigen Zeitpunkt "überhaupt nicht absehbar", ob diese Forschung alle die therapeutischen Hoffnungen jemals werde erfüllen können. Gentechnologie dürfe aber nicht "in Bausch und Bogen" verurteilt werden. Die allermeisten Anwendungsgebiete seien ethisch vertretbar und böten vielen Patienten Hoffnung.

Gegen Mentalität der Planung

Schockenhoff forderte dazu auf, wieder ein stärkeres Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass menschliches Leben nicht einfach fremden Nutzen unterworfen werden dürfe. Zur Möglichkeit genetisch gezüchteter Kinder sagte Schockenhoff, solches Vorgehen widerspreche eindeutig dem christlichen Menschenbild. Jeder Mensch habe das Recht, so angenommen zu werden, wie er von sich aus sei, mit allen Vorzügen und Fehlern. Eine Mentalität der Planung, nach der ein Kind genau den Erwartungen der Eltern entsprechen müsse, wäre ein "Verlust an Humanität".

Kathpress
9. januar 2002