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Publisert 26. januar 2002 | Oppdatert 26. januar 2002

Hamburg, 24.1.02 (KAP) Der Philosoph Jürgen Habermas hat vor den politischen Folgen des Imports embryonaler Stammzellen gewarnt. "In dem Maße, wie uns diese Entwicklung verheißungsvolle Chancen eröffnet, bisher unheilbare Krankheiten zu behandeln, bietet sie uns vermutlich auch die zweifelhaften Optionen einer verbessernden Eugenik", so Habermas in der neuesten Ausgabe der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit". Es sei zu befürchten, dass die Gesellschaft auf eine "abschüssige Ebene" gerate, wenn die Möglichkeiten der Biotechnik nicht streng geregelt würden.

Die "Eingewöhnung eines instrumentalisierenden Umgangs mit embryonalen Stammzellen" und die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) könne zum "Schrittmacher einer liberalen Eugenik werden", so der Philosoph. Deshalb dürfe man ein "so heikles Thema nicht ohne ausgreifende Perspektive behandeln". Die Empfehlung des vom deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder eingesetzten Nationalen Ethikrats halte er für nicht schlüssig. Die Beschränkung auf die Einfuhr vorhandener Zell-Linien und die Auflagen für den Import selbst ergäben nur einen Sinn, "wenn man die Praxis doch nicht für ganz koscher hält", sagte Habermas.

Kathpress
24. januar 2002