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Publisert 30. januar 2002 | Oppdatert 30. januar 2002

Bonn, 28.1.02 (KAP) Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, sieht in der bevorstehenden Entscheidung des Deutschen Bundestages über den Import embryonaler Stammzellen einen wichtigen Wahlprüfstein für die Bundestagswahl. Die Politiker müssten sich daran messen lassen, ob "die Verteidigung der Menschenwürde für sie nur noch als frommer Wunsch in der Verfassung steht", sagte der Erzbischof am Montag in einem Interview der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Köln. Die katholische Kirche werde nach der Bundestagsentscheidung vom 30. Jänner nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Es gehe auch darum, "ob wir uns als Christen in dieser Rechtsordnung noch heimisch fühlen können".

Meisner bedauerte, dass es in der ethischen Debatte der vergangenen Monate neben "verdienstvollen und nachdenklichen Stimmen quer durch alle Parteien" weithin um politisches Taktieren gegangen sei. Als Beispiele nannte er die Gründung des Nationalen Ethikrates, der von Bundeskanzler Gerhard Schröder so besetzt worden sei, dass "ein ihm genehmes Mehrheitsvotum" dabei herausgekommen sei. Der Kardinal erneuerte auch seine Angriffe auf die CDU, die als Partei mit dem Begriff "christlich" im Namen kein einheitliches Votum zur Einfuhr von Stammzellen gefunden habe.

Kompromiss abgelehnt

Der Erzbischof wies den von zahlreichen Parlamentariern befürworteten Kompromiss zurück, nach dem nur solche Stammzelllinien importiert werden sollen, die bis zu einem bestimmten Stichtag hergestellt wurden. Verwerflich sei die Tatsache, dass zu Forschungszwecken menschliches Leben vernichtet worden sei. Die Tatsache, dass diese Stammzellen weiter existierten, ändere nichts an der grundsätzlichen Verwerflichkeit der Handlungen, meinte der Kardinal.

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, warnte noch einmal vor dem Import embryonaler Stammzellen. Bei dem Bundestagsentscheid gehe es um grundsätzliche Fragen für die Zukunft, sagte er im "InfoRadio Berlin". Für ihn drohe bei einer Zustimmung der "Einstieg in die uneingeschränkte Forschung in Deutschland".

Kathpress
28. januar 2002