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Publisert 19. februar 2002 | Oppdatert 19. februar 2002

Rom, 19.2.02 (KAP) Mit der vorzeitigen Öffnung seiner Deutschland-Archive will der Vatikan nach Ansicht des in Rom tätigen deutschen Historikers P. Peter Gumpel SJ die Angriffe und Unterstellungen gegen Papst Pius XII. so rasch wie möglich beenden. Anfang 2003 werde freilich nur ein Teil der Dokumente aus dem Pontifikat Pius XI. für die Zeit von 1922-39 freigegeben werden, noch nicht jedoch das Material über Pius XII. und die Zeit des Zweiten Weltkriegs, sagte der Jesuit im Gespräch mit der römischen Gemeinschaftsredaktion der deutschsprachigen katholischen Nachrichtenagenturen CIC. Spekulationen, die Freigabe der Archive sei eine Reaktion auf den soeben in Berlin vorgestellten Film "Amen" von Constantin Costa- Gavras über Pius XII. und den Vatikan im Zweiten Weltkrieg wies Gumpel energisch zurück.

Unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, noch zwei Jahre zu warten und dann alle Dokumente des Pontifikats von Pius XI. gleichzeitig zu veröffentlichen, gab Gumpel zu bedenken. Denn bei der jetzigen Lösung würden die Forscher rasch an Grenzen stoßen, weil Vergleichsmöglichkeiten fehlten. Aber bei dem ganzen Konflikt gehe es "nicht nur um wissenschaftliche Argumente, sondern auch um Emotionen und Polemik. Daher ist es verständlich, dass man versucht, so rasch wie möglich zu einem Abschluss zu kommen, indem man so viel wie möglich auf den Tisch legt".

P. Gumpel sagte, mit der jetzigen Freigabe sei viel wertvolles Material zu erwarten, allerdings seien manche Dokumente wie der Notenwechsel zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich oder die Materialen über die ersten fünf Jahre von Nuntius Pacelli in München bereits zugänglich. Er selbst habe bereits vor Jahren eine rasche Aufarbeitung der Archive und die Einstellung von mehr Personal gefordert, betonte Gumpel. Denn immerhin müssten für die Pontifikate von Pius XI. und Pius XII. einige Millionen Dokumente "gesichtet, katalogisiert, authentisiert und eingebunden werden. Ohne das wird kein seriöser Archivar Leute an sein Archiv heranlassen", so der Historiker.

Kathpress
19. februar 2002

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