Sofia, 24.5.02 (KAP) Aus Anlass des Papstbesuches wurde in Sofia die Ausstellung «Bulgarien und der Vatikan - Geschichte in Dokumenten (9.-20. Jahrhundert)» eröffnet. Die Ausstellung wurde von der Hauptverwaltung der Archive beim bulgarischen Ministerrat mit Unterstützung der katholischen Diözese Nikopol organisiert.
Die Ausstellung ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil sind Kopien von Dokumenten zu sehen, die in den Archiven des Vatikans aufbewahrt werden. Sie konzentrieren sich auf drei Ereignisse in der Geschichte Bulgariens - Annahme des Christentum im 9. Jahrhundert, die Union mit dem Vatikan Mitte des 13. Jahrhunderts und der Aufstand gegen die Türkenherrschaft im 17. Jahrhundert.
Eine wichtige Stelle in der Ausstellung nimmt eine Dokumentensammlung über den selig gesprochenen Märtyrer-Bischof Jewgeni Bossilkow (1900-1952) ein. Sie umfasst das Original des Bischofsernennungsdekrets für Bossilkow, seine liturgischen Gewänder, Bischofsmütze, -stab und Kelch, seine Doktordissertation in Latein und viele Briefe.
Die Bossilkow-Sammlung enthält seine persönlichen Notizen, sein Tagebuch und einen Teil seines Briefwechsels als Gemeindepriester im Dorf Bardarski Geran (Nordbulgarien), Apostolischer Administrator und Bischof von Nikopol.
Auszüge von Dokumenten des Innenministeriums beleuchten die Verhaftung des Bischofs. Die Schriftstücke beinhalten Untersuchungsprotokolle, Teile der Anklageschrift und des Todesurteils, zwei Sterbeurkunden und Fotos. Auch die Berichte des französischen Botschafters Jean-Louis Baudier an das Pariser Außenministerium über den Katholiken-Prozess von 1952 sind Teil der Bossilkow-Sammlung.
Bossilkow wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Im April hat unterzeichnete der Papst das Seligsprechungsdekret für die Märtyrer-Priester Kamen Witschew, Josafat Schischkow und Pawel Dschidschow, die zusammen mit Bossilkow hingerichtet wurden. Johannes Paul II. wird die Seligsprechung am 26. Mai bei einer großen Messfeier in Plowdiw vornehmen.
Kathpress
24. mai 2002