Sofia, 24.5.02 (KAP) Die Seligsprechung von drei Priester-Märtyrern in Plowdiw (Philippopel) am Sonntag bildet einen der Höhepunkte des Bulgarienbesuchs von Papst Johannes Paul II. Die drei Assumptionistenpatres waren am 3. Oktober 1952 bei einem kommunistischen Schauprozess zum Tod verurteilt und in der Nacht zum 11. November desselben Jahres zusammen mit dem - bereits selig gesprochenen - Märtyrer-Bischof Jewgeni Bossilkow hingerichtet worden.
Die drei neuen Seligen sind P. Kamen Witschew, P. Josafat Schischkow und P. Pawel Dschidschow. P. Witschew wurde 1893 als Kind einer orthodoxen Familie geboren, er trat im belgischen Gent bei den Assumptionisten ein und wurde 1921 in Konstantinopel zum katholischen Priester des byzantinischen Ritus geweiht. Er lehrte Philosophie am Augustinus-Kolleg in Plowdiw. Die Kommunisten verhafteten ihn unter der Beschuldigung, Anführer einer «katholischen Verschwörung gegen die Staatssicherheit» zu sein, am 4. Juli 1952. P. Josafat Schischkow stammte aus Plowdiw, trat in der Türkei in den Assumptionistenorden ein und wurde 1919 zum Rektor des Seminars in Jambol ernannt, wo er durch den Einsatz moderner pädagogischer Methoden und Medien Aufsehen erregte. Angelo Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., gehörte in seiner Zeit als Apostolischer Delegat in Sofia zu den Freunden Schischkows. Die Kommunisten verhafteten P. Schischkow unter der Beschuldigung, einer der «längstgedienten Spione in Bulgarien» zu sein. P. Pawel Dschidschow stammte wie Schischkow aus Plowdiw, wo er 1919 geboren wurde. Er studierte in Frankreich und wurde nach seiner Rückkehr in die Heimat 1945 zum Priester geweiht. Wegen seines Einflusses auf die Jugend zog er bald die Aufmerksamkeit des Staatssicherheitsdienstes auf sich.
Mario Georgiew, der Chefredakteur der bulgarischen katholischen Monatszeitschrift «Istina», betonte in einem Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR, die drei neuen Seligen würden von allen Bulgaren - auch den Orthodoxen und den Muslimen - als «Zeugen des Glaubens und der Wahrheit» hoch geschätzt.
Kathpress
24. mai 2002