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Publisert 27. mai 2002 | Oppdatert 27. mai 2002

Ausdrücklicher Dank an orthodoxen Metropoliten Arsenij - Plowdiwer Metropolit saß auf Sessel unmittelbar neben Papst und sprach Grußwort

Sofia, 26.5.02 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat am Schlusstag seiner Bulgarienreise drei Märtyrerpriester aus der kommunistischen Verfolgungszeit selig gesprochen. Bei einer feierlichen Messe unter freiem Himmel im Zentrum der ostbulgarischen Stadt Plowdiw erhob er die Assumptionisten-Patres Kamen Witschew, Pawel Dschidschow und Josafat Schischkow zu Ehren der Altäre. Sie waren bei einem Schauprozess am 3. Oktober 1952 wegen Spionage, Verschwörung und Vorbereitung eines Krieges gegen die Sowjetunion und Bulgarien zum Tod verurteilt und in der Nacht zum 12. November 1952 in einem Gefängnis von Sofia erschossen worden.

Der Papst bezeichnete vor rund 50.000 Messbesuchern die neuen Seligen als Vorbilder für die Kirche, insbesondere für die junge Generation. Mit ihrem Elan, ihrer Glaubenstreue und ihrem uneigennützigen Einsatz für die Nation seien sie ein «Modell für die Christen von heute».

Gleichzeitig verwies Johannes Paul II. auf das Martyrium vieler orthodoxer Christen, die ebenfalls unter dem kommunistischem Regime aus Treue zu Christus ihr Leben gelassen hatten. «Dieser Tribut der Treue zu Christus hat die beiden kirchlichen Gemeinschaften in Bulgarien vereint, bis zum höchsten Zeugnis. Das hat ökumenische Bedeutung. Der Ökumenismus der Heiligen, der Märtyrer, ist vielleicht der überzeugendste», hob Johannes Paul II. hervor.

Ausdrücklich dankte der Papst in seiner Predigt dem orthodoxen Metropoliten Arsenij von Plowdiw, der an der Messe teilnahm, auf einem Sessel unmittelbar neben Johannes Paul II. Platz nahm und zu Beginn der Messe ein Grußwort gesprochen hatte: «Zusammen mit ihm grüße ich alle Gläubigen der orthodoxen Kirche von Bulgarien». Die Anwesenheit des Metropoliten sei ein «Zeugnis der Brüderlichkeit, die uns einen Vorgeschmack der Freude der vollen Einheit gibt, wenn wir zusammen die heilige Eucharistie feiern können».

Gleichzeitig richtete Johannes Paul II. auch ein Grußwort an den Islam. Die Seligsprechung bildete den Höhepunkt des Bulgarienbesuchs des Papstes.

Pioniere in der Pädagogik

P. Kamen Witschew wurde 1893 als Kind einer orthodoxen Familie geboren. Er trat im belgischen Gent bei den Assumptionisten ein und wurde 1921 in Konstantinopel zum katholischen Priester des byzantinischen Ritus geweiht. Er lehrte Philosophie am Augustinus-Kolleg in Plowdiw. Die Kommunisten verhafteten ihn unter der Beschuldigung, Anführer einer «katholischen Verschwörung gegen die Staatssicherheit» zu sein, am 4. Juli 1952.

P. Josafat Schischkow stammte aus Plowdiw. Er trat in der Türkei in den Assumptionistenorden ein und wurde 1919 zum Rektor des Seminars in Jambol ernannt. Durch den Einsatz moderner pädagogischer Methoden und Medien erregte er Aufsehen. Angelo Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., gehörte in seiner Zeit als Apostolischer Delegat in Sofia zu den Freunden Schischkows. Die Kommunisten verhafteten P. Schischkow unter der Beschuldigung, einer der «längst gedienten Spione in Bulgarien» zu sein.

P. Pawel Dschidschow stammte wie Schischkow aus Plowdiw, wo er 1919 geboren wurde. Er studierte in Frankreich und wurde nach seiner Rückkehr in die Heimat 1945 zum Priester geweiht. Wegen seines Einflusses auf die Jugend zog er bald die Aufmerksamkeit des Staatssicherheitsdienstes auf sich.

«Intensive katholisch-orthodoxe Gemeinsamkeit»

Mit dem «Angelus-Gebet» und mit Grußworten an die ausländischen Gäste endete die Messe. Auf Rumänisch erinnerte Johannes Paul II. an seinen Besuch in Bukarest vor drei Jahren. Die drei Tage seien durch eine intensive katholisch-orthodoxe Gemeinsamkeit gekennzeichnet gewesen, hob er hervor.

Nach Grüßen auf Serbisch (bzw. Kroatisch), Tschechisch und Polnisch wandte sich der Papst auf Französisch an die anwesenden Assumptionisten-Patres, deren Gemeinschaft die drei neuen Seligen angehörten. Unter Gesängen, Applaus und bei einer fast volksfestartigen Stimmung verließ Johannes Paul II. anschließend bei bewölktem Himmel den Platz.

Am Nachmittag fand eine Begegnung mit Jugendlichen statt. Für 17.30 Uhr MESZ steht die Abschiedszeremonie auf dem Flughafen von Plowdiw auf dem Programm. Die Rückkehr des Papstes in Rom wird um 20 Uhr erwartet.

Kathpress
26. mai 2002

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