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Publisert 12. juli 2002 | Oppdatert 12. juli 2002

Höhepunkt ist Gottesdienst am 28. Juli mit dem Papst - Aus Österreich werden an die tausend Jugendliche sowie die Bischöfe Iby und Laun teilnehmen - Begegnung von jungen Menschen aus aller Welt soll gerade nach den Terrorschlägen des 11. Septembers 2001 Zeichen für Verständigung zwischen Kulturen und Völkern setzen

Toronto, 5.7.02 (KAP) Rund 400.000 Jugendliche aus rund 150 Ländern werden zum katholischen Weltjugendtreffen vom 23. bis 28. Juli im kanadischen Toronto erwartet. Aus Österreich werden an die tausend Jugendliche nach Toronto reisen, begleitet von Bundesjugendseelsorger Christian Wiesinger und zwei Bischöfen: "Jugend-Bischof" Paul Iby (Eisenstadt) und Weihbischof Andreas Laun (Salzburg). Iby und Laun werden bei dem Treffen eine der Katechesen für die Jugendlichen in deutscher Sprache halten.

Zu dem Großereignis wird auch Papst Johannes Paul II. erwartet. Für Donnerstag, 25. Juli, 16.30 Uhr, ist die erste Begegnung mit Jugendlichen auf dem Exhibition Place in Toronto vorgesehen. Für den 27. Juli (Samstag) vormittag stehen offizielle Begegnungen des Papstes mit dem kanadischen Generalgouverneur, dem Premierminister sowie mit Regional- und Lokalpolitikern auf dem Programm. Am Abend trifft der Papst dann im Downsview-Park zur Nachtwache mit den katholischen Jugendlichen aus aller Welt zusammen. Am Sonntag, 28. Juli, feiert er an gleicher Stelle die Schlussmesse des 17. Weltjugendtages, zusammen mit mehreren hundert Bischöfen und mehreren Tausend Priestern.

Johannes Paul II. wird schon am Dienstag, 23. Juli, von Rom nach Toronto fliegen; nach der offiziellen Begrüßungszeremonie wird er sich aber zunächst zu einem kurzem Erholungsaufenthalt auf die nahe gelegene Insel Strawberry Island im Lake Simcoe zurückziehen.

Auf Jugend warten große Herausforderungen

Das Motto des Weltjugendtreffens lautet "Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt". Im Vorfeld des zentralen Treffens in Toronto können die Jugendlichen ein vielfältiges Programm in den einzelnen kanadischen Diözesen absolvieren, von Begegnungsfesten über Kultur- und Landschaftserlebnissen bis zu Sozialdiensten, Wallfahrten und Gottesdiensten. Den Eröffnungsgottesdienst des zentralen Treffens auf dem Exhibition Place in Toronto wird am 23. Juli der dortige Erzbischof, Kardinal Aloysius Ambrozic, leiten. Bis zum 28. Juli können die Jugendlichen aus einer breiten Palette von spirituellen, kulturellen und sozialen Aktivitäten auswählen.

Der Präsident des Päpstlichen Laien-Rates, Kardinal James Francis Stafford, der von vatikanischer Seite für die Weltjugendtage verantwortlich zeichnet, sagte zum Ziel des Treffens, es solle den Jugendlichen von heute helfen, sich darauf vorzubereiten, morgen die Probleme der Welt als Christen zu meistern. Die großen Herausforderungen dabei seien die Überwindung der Gewalt, die Globalisierung, die Fragen der Bioethik und das Verhältnis zwischen Mann und Frau.

Auch die Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 und deren Folgen überschatten das Weltjugendtreffen. Zum einen wurden die Sicherheitsvorkehrungen für das Treffen der Jugendlichen und den Aufenthalt des Papstes deutlich erhöht. Zum anderen soll mit der Begegnung von Jugendlichen aus allen Erdteilen ein wichtiger Beitrag zur Verständigung zwischen Völkern und Kulturen geleistet werden, wie der nationale Verantwortliche für das Weltjugendtreffen, Pater Thomas Rosica, betont. Das friedliche Zusammenleben zahlreicher Kulturen in der Großstadt Toronto mache die kanadische Metropole als Treffpunkt für die jungen Christen aus aller Welt besonders geeignet.

"Kreuz des Weltjugendtages" wichtiges Zeichen

Ein wichtiges Symbol aller Weltjugendtreffen ist das "Kreuz der Weltjugendtage". Dieses schlichte hohe Holzkreuz begleitet seit 1984 die jährlichen Weltjugendtage, die abwechselnd in den einzelnen Ortskirchen und an einem zentralen Ort stattfinden. Das Kreuz war am Palmsonntag 2001 auf dem Petersplatz an die Kanadier übergeben worden. In Vorbereitung auf das Treffen in Toronto wurde es in ganz Kanada in mehr als 200 Städten und Dörfern, in Wallfahrtskirchen und Discotheken, in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Am 25. Februar machte das Kreuz am "Ground Zero" in New York Station. Mit dieser Geste wurde der Opfer von Hass, Krieg und Terror gedacht sowie für die Überlebenden und Hinterbliebenen, für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung gebetet.

Titelsong auf CD

Für das katholische Weltjugendtreffen in Toronto gibt es auch einen eigenen Titelsong: "Light of the World/Lumiere du Monde". Getextet und komponiert wurde er vom kanadischen Priester Abbe Robert Lebel, einem der bekanntesten französischsprachigen Vertreter des "neuen geistlichen Liedes". Der Titelsong ist auf einer Doppel-CD zu hören, auf der auch die Lieder für die Messfeiern des Weltjugendtags und "neue geistliche Lieder" aus allen Weltteilen enthalten sind.

Speziell gestaltet sein wird ein Parkgelände am Ontario-See, das den Titel "Duc in altum-Park" (nach dem Titel des Rundschreibens von Papst Johannes Paul II. für den Weg der Kirche am Beginn des dritten Jahrtausends) tragen wird. Er wird drei Sektionen umfassen: einen Bereich für die persönliche und Gruppenreflexion, einen Bereich für den Empfang des Bußsakraments, wo 300 Priester die Beichte hören werden, und einen Bereich, in dem das "Kreuz der Weltjugendtage" aufgestellt ist, vor dem die Jugendlichen ein sichtbares "Zeichen der Busse" setzen sollen. Eine Kunsthandwerksgenossenschaft von Maya-Frauen aus der mexikanischen Krisenprovinz Chiapas ("Mujeres por la Dignidad") hat die Stolen für die beichthörenden Priester produziert.

Sonderprogramm der katholischen Ostkirchen

Das Weltjugendtreffen wird stark von den katholischen Ostkirchen mitgeprägt sein. Zum ersten Mal in der Geschichte der Weltjugendtreffen soll die Reichhaltigkeit der östlichen Riten und Traditionen hervorgehoben werden. Die unierten Kirchen - insbesondere die ukrainisch-katholische und die maronitische - sind in Kanada stark präsent.

Viele Jugendliche aus aller Welt, die katholischen Ostkirchen angehören, werden in Toronto teilnehmen. Für sie und für alle, die mehr über die unierten Kirchen wissen wollen, werden bei dem Großtreffen spezielle Katechesen angeboten. Die abschließende Liturgie für diese Katechesen wird im Ritus jenes unierten Bischofs gefeiert, der jeweils die Katechese zu leiten hatte.

Weiters sollen bei Gottesdiensten auch Gebete aus den ostkirchlichen Traditionen verwendet werden, um allen Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, diese Traditionen kennen zu lernen. Zusätzlich wird eine Anzahl von Sängern und Musikgruppen aus den Ostkirchen bei dem Jugendtreffen auftreten. Eine Reihe von Besuchergruppen habe zudem bereits ihr Interesse bekundet, während des Aufenthaltes in Toronto örtliche Gotteshäuser katholischer Ostkirchen zu besuchen.

Ausstellung "Bilder des Heils"

Seit Anfang Juni läuft im Royal Ontario Museum in Toronto eine Ausstellung zum Thema "Bilder des Heils". Gezeigt werden mehr als 100 Meisterwerke aus den Vatikanischen Museen und verschiedenen italienischen Sammlungen, vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Unter den teilweise erstmals außerhalb von Italien gezeigten Gemälden, Skulpturen und liturgischen Objekten sind Michelangelo-Skizzen für die Sixtinische Kapelle, Bilder der italienischen Meister Guido Reni, Giovanni Francesco Barbieri und Lorenzo Lotto, Tapisserien aus der Schule von Raphael und Rubens sowie Skulpturen von Bernini.

Weiter werden wertvolle Judaica aus der vatikanischen Sammlung erstmals öffentlich gezeigt: eine Torah aus dem Nahen Osten aus dem 15. Jahrhundert, eine aus Spanien stammende hebräische Bibel aus dem 14. Jahrhundert und eine Pessach-Haggadah aus dem 15. Jahrhundert. Wie der Leiter des Royal Ontario Museums, William Thorsell, erklärte, sei die Ausstellung für viele Kanadier die einzige Möglichkeit, diese wertvollen Kunst- und Kulturschätze zu Gesicht zu bekommen. Die Schau - sie ist bis zum 11. August zu sehen - sei daher das "kulturelle Highlight" dieses Sommers.

Musik, Tanz und Theater aus der ganzen Welt werden Teil des Programm des Weltjugendtreffens sein, besonders während der Nachmittage und Abende. Hundertfünfzig Gruppen aus 30 Ländern werden 500 Aufführungen auf 25 Bühnen in Toronto anbieten. Der Weltjugendtag wird auch ein Filmfestival bieten, mit alten und neuen Filmen mit katholischen Themen und Botschaften. Miteinbezogen in das Filmfestival wird auch die Weltpremiere einer Dokumentation über das Leben von Mutter Teresa von Kalkutta.

Die Anmeldefrist für Teilnehmer am Weltjugendtag ist bis 10. Juli verlängert worden. Die Anmeldung ist für Gruppen wie für Einzelpersonen möglich. Die Veranstalter empfehlen für die Teilnehmer ein Alter von mindestens 16 Jahren, da das Programm für die Alterstufe der 16- bis 35-Jährigen entworfen ist. Minderjährige (unter 18 Jahren) müssen in Begleitung sein und müssen eine Teilnahme-Erlaubnis bei sich haben, die von einem Elternteil oder Erziehungsberechtigten unterzeichnet ist. Die Teilnehmer müssen einen "Solidarbeitrag" von 10 US-Dollar einzahlen, der für Hilfsprojekte in Entwicklungsländern verwendet wird. Die Anmeldung soll bevorzugt über das Internet erfolgen, wo auch eine Reihe von Detailinformationen zu finden ist.

Kathpress
5. juli 2002