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Publisert 30. juli 2002 | Oppdatert 30. juli 2002

Für die Teilnehmer des Weltjugendtags mit dem Papst geht es um das Erleben von Gemeinschaft und die Sehnsucht nach religiöser Erfahrung

«Kathpress»-Korrespondentenbericht aus Toronto von Bernadette Spitzer

Toronto, 27.7.02 (KAP) Die 400.000 Jugendlichen, die zum Weltjugendtreffen nach Kanada gefahren sind, haben die unterschiedlichsten Motive, doch im Kern sind sie sich ähnlich: Es ist die Mischung aus dem Wunsch nach Erleben von Gemeinschaft, der Begegnung mit Papst Johannes Paul II., der Sehnsucht nach religiöser Erfahrung und dem Kennenlernen eines anderen Landes.

Das Erste, was den Jugendlichen zu Toronto einfällt, ist die Gastfreundschaft. Ein Großteil der rund 1.000 jungen Österreicherinnen und Österreichern wohnt bei Familien. «Die sind total nett, geben uns viel zu essen und sind immer besorgt, dass es uns gut geht», schwärmt etwa die 25-jährige Steirerin Andrea. Aber auch die meisten derer, die keinen Platz in einer Familie bekommen haben, sind zufrieden. «Unterhalb des Kirchenraums ist ein Saal, da schlafen wir zu zehnt in Schlafsäcken. Und ein Nachbar stellt uns seine Dusche zur Verfügung,» schildert der 20-jährige Stefan aus Salzburg.

Das Zweite, was die Jugendlichen bewegt, ist die Vielfalt der unterschiedlichen Nationalitäten, die in der kanadischen Millionenstadt zusammengekommen sind. 180 sind es. «So viele Leute aus verschiedenen Ländern habe ich noch nie gesehen», staunt etwa die 18-jährige Valerie: «Und das Tolle ist, dass alle diese Menschen der gemeinsame Glaube an Jesus Christus verbindet. Das ist wunderschön».

Die Freude über das Kommen des Papstes ist vielleicht gerade deshalb riesengroß, weil es nicht sicher war, ob er es schaffen würde. Bereits Stunden vor der Willkommensfeier am 25. Juli schlagen Jugendliche am Exhibition Place ihr Lager auf, um die besten Plätze zu ergattern. Als Johannes Paul II. eintrifft, kennt die Begeisterung keine Grenzen: Es wird gerufen, gewunken, gejohlt, auch geweint. «Ich habe seine Hand gesehen», jubelt jemand in der Menge. «Schaut - er ist glücklich», ruft jemand anderer. Und tatsächlich: wie immer, wenn der Papst unter junge Menschen kommt, blüht er auf. Er spricht mit fester Stimme und sagt, was er den Jugendlichen vor allem sagen möchte: «Gott liebt jeden von euch». Begeisterte Jugendliche rufen ihm zu: «Es lebe der Papst!» Aber Johannes Paul II. dreht den Ruf um: «Es lebe die Jugend!»

Täglich werden Katechesen angeboten, die von Bischöfen gehalten werden. Aus Österreich sind «Jugend-Bischof» Paul Iby und der Salzburger Weihbischof Andreas Laun dabei. «Als Bischof, der für die Jugend verantwortlich ist, fahre ich immer wieder gerne zu den Weltjugendtagen», sagt Bischof Iby, der nach Paris 1997 und Rom 2000 bereits zum dritten Mal an einem Weltjugendtreffen teilnimmt.

«Ich habe in Paris und in Rom so tolle Erfahrungen gemacht, Leute kennen gelernt und meinen Glauben vertieft, dass ich unbedingt auch nach Toronto fahren wollte»: Diesen Satz hört man von etlichen Teilnehmern.

Freizeit ist an sich auch vorgesehen, «aber wir haben uns kaum etwas in der Stadt anschauen können, weil die Distanzen so groß sind, dass man mindestens eine Stunde unterwegs ist, gleichgültig wohin, und dann wird's wieder knapp», seufzt etwa der 25-jährige Gregor aus Graz.

Außerdem sind die Verkehrsbetriebe überfordert: Die Straßenbahnen sind ständig überfüllt, viele Jugendliche nehmen daher lange Fußmärsche in Kauf, um zur zentralen Essensausgabe zu gelangen. «Das war in Rom besser», stellt die 22-jährige Wienerin Birgit fest. «Da wurde an 20 Orten Essen angeboten. Hier müssen wir eine Stunde fahren. Aber» - so schließt sie lachend - «dann denke ich daran, dass ich nicht wegen des Komforts hierher gekommen bin, sondern eine Wallfahrt mache. Und dann ist alles wieder gut».

Kathpress
27. juli 2002