Moskaus Botschafter beim Heiligen Stuhl will sich auch für Russland-Besuch des Papstes einsetzen
Moskau-Rom, 16.2.03 (KAP) Russland signalisiert Bereitschaft, wieder katholische Priester einreisen zu lassen. Der russische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Witalij Litwin, versicherte in einem «Ansa»-Interview, die Kirche könne jederzeit andere Priester schicken, um die fünf im Vorjahr ausgewiesenen katholischen Geistlichen zu ersetzen. Litwin verteidigte jedoch die vom Vatikan heftig kritisierten Ausweisungen. Bei den Maßregelungen handle es sich keineswegs um eine Verfolgung der katholischen Kirche an sich, unterstrich der Botschafter. Genauso wenig spiele der Konflikt mit der russisch-orthodoxen Kirche eine Rolle. Vielmehr hätten die vier Priester und der Bischof gegen russische Gesetze verstoßen, indem sie - statt sich ganz ihren geistlichen Aufgaben zu widmen - auch «wirtschaftlich» aktiv gewesen seien. Darum seien ihre Visa nicht verlängert worden.
Gleichzeitig betonte der Botschafter, dass er sich um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskauer Patriarchat und Vatikan bemühen wolle. Denn ein Besuch des Papstes in Moskau sei nicht nur möglich, sondern auch «notwendig». Allerdings müsse vorher die durch die Schaffung von vier neuen katholischen Diözesen ausgebrochene Krise zwischen den beiden Kirchen entschärft werden. Denn wenn Johannes Paul II. nach Moskau reise, müsse es auch zur Begegnung mit Patriarch Aleksij II. kommen.
Kathpress
16. februar 2003