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Publisert 19. mai 2003 | Oppdatert 19. mai 2003

Vatikanstadt-Sarajevo, 8.5.03 (KAP) Papst Johannes Paul II. wird am 22. Juni einen eintägigen Besuch in Bosnien unternehmen. In Banja Luka, der Hauptstadt der Republika Srpska, wird er den katholischen Intellektuellen Ivan Merz (1896-1928) selig sprechen, teilte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls am Donnerstag mit. Es ist die zweite Reise des Papstes nach Bosnien. Im April 1997 hatte er Sarajevo besucht.

In der Familiengeschichte des neuen Seligen spiegelte sich die multikulturelle Situation der Doppelmonarchie. Er hatte einen tschechischen Vater und eine jüdisch-ungarische Mutter. Ivan Merz studierte in Wien und machte an der Sorbonne sein Doktorat. Er war Pionier der Katholischen Aktion in seiner bosnischen Heimat und in Kroatien. Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete den künftigen bosnischen Seligen vor kurzem in einer Katechese als «leuchtende Gestalt», die mit anderen jugendlichen Heiligen des 19./20. Jahrhunderts wie Frederic Ozanam oder Piergiorgio Frassati vergleichbar sei.

Bosnien: Kirche warnt vor Zerbrechen des Landes

Die katholische Kirche in Bosnien befürchtet ein Zerbrechen des Staates. Die Konstruktion des Dayton-Vertrages von 1995 «trägt nicht» und müsse grundsätzlich überdacht werden, erklärte der Generalsekretär der bosnisch-hercegovinischen bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden («Iustitia et Pax»), Niko Ikic, am Donnerstag in Berlin. Ansonsten drohe der Staat mittelfristig auseinanderzubrechen. Ikic erläuterte deutschen Bundestagsabgeordneten den diesjährigen Jahresbericht seiner Kommission.

Die Folgen einer solchen Entwicklung wären nach Einschätzung des Hochschullehrers aus Sarajevo für die gesamte Region katastrophal. Unter derzeitigen Bedingungen sei nicht zu erwarten, dass die gravierenden ökonomischen und sozialen Probleme zu lösen seien. Ikic forderte die internationale Gemeinschaft und vor allem die Europäische Union auf, sich stärker für einen Demokratisierungsprozess in Bosnien-Hercegovina einzusetzen. Man dürfe sich nicht auf die Verwaltung Bosnien-Hercegovinas als «Semi-Protektorat» beschränken.

Verarmung und Arbeitslosigkeit

Der diesjährige Bericht der «Iustitia et Pax»-Kommission greift Probleme wie massive Verarmung, Arbeitslosigkeit sowie die nur zögerliche Rückkehr von Flüchtlingen und Vertriebenen auf. In einem Sonderteil befasst sich der Bericht mit Fragen der Religionsfreiheit sowie dem Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften.

Kathpress
8. mai 2003

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