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Publisert 5. juni 2003 | Oppdatert 5. juni 2003

Russisch-orthodoxe Kirche bezeichnet Errichtung katholischer Diözesen in der zentralasiatischen Republik als «schweren Schlag» für die zwischenkirchlichen Beziehungen - Keine Vorab-Konsultationen mit dem Patriarchat

Moskau-Astana, 23.5.03 (KAP) Das Moskauer Patriarchat hat die Etablierung einer neuen katholischen Diözesanstruktur in der kasachischen Republik scharf verurteilt. Die Entscheidung zur Errichtung der Erzdiözese Astana, der die Diözesen Almaty und Karaganda zugeordnet wurden, sei «ohne jede Konsultation» mit der russisch-orthodoxen Kirche erfolgt, obwohl die überwiegende Mehrheit der Christen im Land dieser Kirche angehöre, heißt es in einer Erklärung des Außenamts des Moskauer Patriarchats.

Der Vorgang bestätige, dass die gegenwärtige vatikanische Führung den Dialog zur «gemeinsamen Erarbeitung konstruktiver Entscheidungen» ablehne. Zugleich spiegle sich in der Errichtung neuer katholischer Diözesen in Kasachstan der unveränderte Expansionskurs des Vatikans im Bereich der einstigen Sowjetunion. Auf diesem Hintergrund müssten die Erklärungen katholischer Hierarchen über die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den beiden Kirchen als «unehrlich» erscheinen.

Die Entscheidung Roms sei ein «neuer schwerer Schlag» für die zwischenkirchlicher Beziehungen, wird in der Erklärung festgestellt. Die russisch-orthodoxe Kirche lehne die Errichtung einer neuen katholischen Diözesanstruktur in Kasachstan kategorisch ab. Die Verantwortung für die «ruinösen Auswirkungen» auf die zwischenkirchlichen Beziehungen liege ausschließlich beim Vatikan.

Der Vatikan hatte als Motiv für die Errichtung der neuen Diözesanstruktur die bessere religiöse Betreuung der Katholiken in Kasachstan angegeben. Die ehemalige Sowjetrepublik ist mit rund 200.000 Katholiken der bei weitem wichtigste Vorposten der katholischen Kirche in Zentralasien. Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano hielt sich am vergangenen Wochenende in Kasachstan auf und weihte dabei auch den Grundstein für die neue katholische Kathedrale von Karaganda.

«Kein katholischer Triumphalismus»

Kardinal Sodano hat in einem Interview mit der italienischen katholischen Tageszeitung «Avvenire» jeden Vorwurf des katholischen Triumphalismus im Zusammenhang mit der Schaffung der neuen Diözesanstruktur in der kasachischen Republik zurückgewiesen. Es sei nur um die «geordnete Entwicklung» der katholischen Gemeinschaft in Kasachstan gegangen; die katholischen Gläubigen im Land hätten das Recht auf einen Bischof und eine stabile Kirchenstruktur.

Aus Gründen der Höflichkeit sei das Moskauer Patriarchat über die vatikanische Entscheidung zur Neuordnung der katholischen Kirchenstruktur in Kasachstan informiert worden, sagte Sodano.

Kathpress
23. mai 2003

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