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Publisert 9. juni 2003 | Oppdatert 9. juni 2003

Mehr als 200.000 Gläubige bei der Pfingstmesse Johannes Pauls II. auf dem Delta-Gelände der Adria-Stadt Rijeka

Zagreb, 8.6.03 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat am vierten Tag seiner Kroatienreise am Sonntag in der Hafenstadt Rijeka die Pfingstmesse gefeiert. Vor mehr als 200.000 Gläubigen (unter ihnen auch Staatspräsident Stipe Mesic), die sich auf dem Delta-Gelände der Adria-Metropole versammelt hatten, unterstrich der Papst die hohe Bedeutung der Familie und forderte für sie Schutz und Anerkennung. Die heutige Gesellschaft sei «dramatisch zerbrochen und gespalten und daher auch so verzweifelt und unzufrieden», führte der Papst aus. Aber die Christen resignierten deshalb nicht, ihre Aufgabe sei es vielmehr, ein «Volk der Hoffnung» zu sein, sagte Johannes Paul II.

In seiner Predigt sprach sich der Papst mit Nachdruck für eine «konkrete Familienpolitik» auch im Bereich des Arbeits- und Wohnungsmarktes aus, die die «wahre Natur, die Entwicklung und die Stabilität» der Familie fördert und schützt. Gerade in der heute «dramatisch zerbrochenen und gespaltenen Gesellschaft» sei die auf eine stabile Ehe gegründete Familie ein hoher Wert für die Kirche wie für den Staat. Ihre Entwicklung und Stabilität müssten durch die Verfassung geschützt werden.

«Ehe und Familie bilden eines der wertvollsten Güter der Menschheit», betonte Johannes Paul II. unter dem Beifall der Menge. Intakte Familien seien ein wichtiger Faktor zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben, Herausforderungen und Notsituationen, von der Kranken- und Altenpflege bis zur Eingrenzung von Kriminalität und Drogenmissbrauch. Grundlage der Familie müsse die «feste und treue Gemeinschaft eines Mann und einer Frau» sein, die durch ein «öffentlich bezeugtes und anerkanntes Band verbunden ist».

Im Hinblick auf das Pfingstfest erinnerte der Papst daran, dass die Kirche immer eine «pfingstliche Situation» lebe: Einerseits sei sie - wie es in der Bibel von den Aposteln heißt - im «Obergemach» im Gebet versammelt, andererseits gehe sie unter dem Antrieb des Heiligen Geistes auf die Straßen, um das Evangelium zu predigen.

Grußworte in vielen Sprachen

Zum Abschluss der zweistündigen Messe wandte sich der Papst besonders an die kroatischen Jugendlichen. «Der Papst blickt auf euch mit Vertrauen und Hoffnung», rief er unter langem Applaus der jungen Katholiken. Der Mensch habe seinen Wert «zuerst durch das, was er ist, und nicht durch das, was er macht oder besitzt», sagte der Papst.

Vor dem Regina-Caeli-Gebet wandte sich der Papst auch an die ausländischen Gäste, die nach Rijeka gekommen waren. Er sprach Grußworte auf Italienisch, Slowenisch, Albanisch, Polnisch und Deutsch. Auf Deutsch sagte der Papst: «Einen frohen Gruß richte ich an die Gläubigen deutscher Sprache. Gottes Gnade leite eure Schritte auf dem Weg der Brüderlichkeit und des Friedens. Von Herzen erbitte ich euch den Schutz und Segen des Herrn».

Auf dem Weg in die Europäische Union

In seiner Begrüßung hatte Erzbischof Ivan Devcic dem Papst für die Hilfe gedankt, die er der kroatischen Nation auf dem «Weg in ein neues Europa» gegeben habe. Devcic erwähnte auch die Hilfe Johannes Pauls II. für den vor 18 Jahren begonnenen Bau des neuen Priesterseminars, in dem der Papst jetzt während seines Kroatien-Besuchs wohnte.

Ausdrücklich nahm der Erzbischof auch auf die multinationale Vergangenheit Rijekas Bezug, das unter seinem italienischen Namen Fiume bis 1947 zu Italien gehört hatte. Die Perioden «ehrlichen Miteinanders» seien in der Vergangenheit länger und intensiver gewesen als die Abschnitte des Nichtverstehens und der Feindseligkeiten. In diesem Kontext begrüsse die katholische Kirche in Kroatien die Bildung einer neuen Gemeinschaft der europäischen Nationen. Rijeka befinde sich in unmittelbarer Nähe der Europäischen Union, in der auch die kroatische Nation ihre Zukunft sehe. Wörtlich meinte Devcic: «Wir danken Ihnen, dass Sie das neue Europa beharrlich an seine christlichen Wurzeln erinnern und bitten Sie, uns Kroaten auf dem Weg in die neue Europäische Gemeinschaft weiterhin zu unterstützen».

Im «kroatisches Nazareth»

Nach der Messe auf dem Delta-Gelände traf Johannes Paul II. mit den Bischöfen Kroatiens zu einem Mittagessen im Priesterseminar der Stadt zusammen. Für den Nachmittag wurde dort Ministerpräsident Ivica Racan zu einem Besuch erwartet. Anschließend wollte sich der Papst zu dem oberhalb von Rijeka gelegenen Marienheiligtum von Trsat (Monte Tersatto) pilgern. Das im 15. Jahrhundert entstandene Heiligtum der «Königin der Adria» gilt als das «kroatische Nazareth» und wird von Franziskanern betreut. Nach der Tradition soll hier zwischen 1291 und 1294 das Haus der Heiligen Familie aus Nazareth gestanden haben, bevor es nach Loreto in den Marken weitertransportiert wurde, wo es bis heute verehrt wird.

Kathpress
8. juni 2003

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