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Publisert 10. juni 2003 | Oppdatert 10. juni 2003

Johannes Paul II. rief die Katholiken auf dem römischen Forum in Zadar zu Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Frieden auf

Zagreb, 9.6.03 (KAP) Mit einem großen Wortgottesdienst vor einer begeisterten Menschenmenge hat Papst Johannes Paul II. am Montagmittag in Zadar, der historischen Hauptstadt Dalmatiens, seine 100. Auslandsreise beendet. Zum Abschluss des fünftägigen Pastoralbesuchs durch Kroatien rief der Papst die Gläubigen zu Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Frieden auf. Zugleich erflehte er auf dem römischen Forum im Zentrum der Stadt das Erbarmen Gottes und den Beistand Marias für die Kirche. Rund 100.000 Menschen hatten sich auf dem Forum und in den umliegenden Straßen und Plätzen zur Begegnung mit Johannes Paul II. versammelt. Nach dem Gottesdienst kehrte der Papst nach Rom zurück.

In seiner Predigt verwies der Papst darauf, dass die Gottesmutter vom ersten Pfingstfest an den Weg der Kirche begleite. Die Christen hätten diese aktive Präsenz Mariens in der Geschichte der Kirche immer wahrgenommen; aus diesem Grund werde Maria als «Königin der Apostel» bezeichnet. Johannes Paul II. erinnerte daran, dass bereits einmal ein Papst - Alexander III. im März 1177 - Zadar besucht hatte und dass auch der Heilige Franziskus auf seinem Weg ins Heilige Land in der damaligen dalmatinischen Hauptstadt Station machte. An dem Wortgottesdienst nahmen auch der kroatische Präsident Stipe Mesic und der serbisch-orthodoxe Bischof für Dalmatien, Fotije (Sladojevic), teil.

In seiner Begrüßung an den Papst betonte Erzbischof Ivan Prendja: «Wir tragen noch immer die Verletzungen des 20. Jahrhunderts, das mit seinen drei Kriegen schwere Schäden bei den Gläubigen, aber auch an den Gotteshäusern angerichtet hat». Die Schwierigkeiten des Übergangs, den Kroatien mit allen Völkern Ost- und Mitteleuropas gemeinsam habe, seien «beträchtlich». Bei der 15 Kilometer langen Fahrt vom Flughafen ins Zentrum der Stadt konnte Johannes Paul II. mit eigenen Augen die Schäden an zahlreichen Gebäuden sehen.

Erzbischof Prendja erinnerte an die historische Bedeutung Zadars, von wo die Missionare kamen, die Fürst Mieszko, den ersten christlichen Herrscher Polens, tauften. Er verwies aber auch auf die von den Dominikanern im 14. Jahrhundert begründete Universität (die erste Dalmatiens), die heuer wiederhergestellt wurde.

Zadar war in der Zwischenkriegszeit mit der benachbarten, von albanischen Flüchtlingen der Osmanenzeit besiedelten Kleinstadt Borgo Erizzo italienisch; 1944 wurde die Stadt bei einem anglo-amerikanischen Flächenbombardement fast vollständig zerstört. Die historischen Monumente wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.

Kontroverse um General Gotovina

Der Papst vermied in seiner Ansprache jegliche politische Anspielung. Im Vorfeld seiner Kroatienreise hatte es in Zadar Streit wegen der örtlichen Sympathien für den international gesuchten kroatischen General Ante Gotovina gegeben. Dem ehemaligen Kommandeur im Südabschnitt der kroatischen Krajina-Offensive des Jahres 1995 werden Kriegsverbrechen bei der Vertreibung von Serben vorgeworfen. Gotovina, der sich an einem unbekannten Ort versteckt hält, hat in Zadar zahlreiche Anhänger. In der Stadt hingen vor und während des Papstbesuches Plakate, die ein Bild des Generals mit dem Text «Held und nicht Verbrecher» zeigen.

Erzbischof Prendja war vor dem Papstbesuch in einer schriftlichen Erklärung an die Gläubigen indirekt auf den Streit um den General eingegangen und hatte betont, der Papst komme nach Zadar, um die «Kriegswunden des Vaterlandes, die Wunden unserer Verteidiger, der Witwen und Benachteiligten zu heilen».

Besuch im Marienheiligtum Trsat

Am Sonntagabend hatte Johannes Paul II. das berühmte Marienheiligtum Trsat oberhalb der Hafenstadt Rijeka besucht. Der Wallfahrtsort, der jedes Jahr Ziel von Hunderttausenden Pilgern ist, gilt als «Kroatisches Nazareth». Hier soll zwischen 1291 und 1294 das Haus der Heiligen Familie gestanden haben, das anschließend nach Loreto auf der italienischen Adriaseite transportiert wurde, wo es heute von drei Millionen Pilgern jährlich aufgesucht wird.

Johannes Paul II. besichtigte das Heiligtum und traf mit den dort tätigen Franziskanern zusammen. Dann segnete er den Grundstein für das neue Pastoralzentrum «Aula Johannes Paul II.».

Kathpress
9. juni 2003

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