Abschiedsbesuch des scheidenden ÖRK-Generalsekretärs Raiser bei der russisch-orthodoxen Kirche
Moskau, 9.7.03 (KAP) Der Generalsekretär des Weltkirchenrats (ÖRK), Konrad Raiser, hat sich besorgt über die Spannungen zwischen dem Vatikan und der russisch-orthodoxen Kirche geäußert. Die Beziehung seien schwer geschädigt und Fehler seien auf beiden Seiten gemacht worden gemacht worden, erklärte Raiser am Mittwoch vor Journalisten in Moskau.
Indirekt übte der ÖRK-Generalsekretär Kritik an der Errichtung katholischer Diözesen in Russland, der Ukraine und Kasachstan, die den Konflikt ausgelöst hatte. Die Gründung der Diözesen könne nicht anders bezeichnet werden als mit dem Ausdruck «Bekehrungseifer», so Raiser. Der ÖRK vertrete jedoch die Ansicht, dass ohne Einverständnis der Ortskirche nicht missioniert werden dürfe. Zugleich zeigte sich Raiser aber auch davon überzeugt, dass beide Kirchen Schritte aufeinander zu machten. Er betonte, dass der Weltkirchenrat nicht legitimiert sei, sich in den Konflikt direkt einzumischen.
Seit Freitag stattet Raiser der russisch-orthodoxen Kirche einen Abschiedsbesuch ab. Der ÖRK-Generalsekretär geht Ende 2003 in den Ruhestand. Für November ist ein Besuch beim Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., vorgesehen.
Kathpress
9. juli 2003