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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 8. september 2003

Steyler Missionare konnten Gebäude für ihre Pfarrgemeinde St. Olga erwerben

Moskau, 31.7.03 (KAP) In Moskau entsteht ein drittes katholisches Pfarrzentrum - neben der Marienkathedrale und der Kirche Saint-Louis-de-France, die während des Kommunismus Jahrzehnte hindurch die einzige offiziell offene katholische Kirche in Russland war. Der Steyler Missionar P. Richard Stark, der für die Pfarre St. Olga verantwortlich ist, sagte der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA: «Nach zähen Verhandlungen haben wir den Zuschlag für ein 1.000 Quadratmeter großes Gebäude im Süden der russischen Hauptstadt bekommen».

Insgesamt gibt es in der russischen Hauptstadt sieben katholische Pfarrgemeinden, die sich bisher abwechselnd die beiden vorhandenen Gotteshäuser - die Marienkathedrale und St. Louis - teilen müssen. «Wir haben zwar eine offizielle Adresse, aber da können keine größeren Versammlungen abgehalten werden», so P. Stark. Was die Gemeinde wirklich brauche, sei ein «Ort der Verehrung», wo die meist jungen Menschen Sinn und Halt finden können.

Früher logierte in dem zweigeschossigen Jugendstilbau, den die Steyler Patres für das künftige Pfarrzentrum St. Olga auserkoren haben, eine Unterorganisation der Kommunistischen Partei. Die Umgebung ist trostlos. Rings um das Gebäude gruppieren sich 18-geschossige Plattenbauten, in denen die Menschen in beengten Verhältnissen leben. Die Kriminalitätsrate ist hoch. Junge Menschen versuchen, der Tristesse des Alltags durch Drogenkonsum und die Flucht in Tagträumereien zu entkommen.

Auf den ersten Blick scheint Religion in Moskau keine große Rolle zu spielen. 70 Jahre Staatsatheismus haben ihre Spuren hinterlassen. Auch die Gotteshäuser anderer Religionsgemeinschaften fristen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - ein Schattendasein. Doch der Schein trügt. Jahrzehntelange Unterdrückung und staatlich verordneter Atheismus haben bei den Menschen die Sehnsucht nach Gott nicht abklingen lassen. Im Gegenteil: Ob alt oder jung, die Botschaft Jesu wird von den Menschen dankbar aufgenommen, da sie ihnen ein Stück Halt und Orientierung in dem oft tristen Alltag bietet.

«Wir sind glücklich, dass wir nach langem Suchen dieses Gebäude gefunden haben», so P. Stark. Eine gründliche juristische Überprüfung der Eigentumsverhältnisse habe ergeben, dass die Grundbucheintragungen echt seien. Von der Generalleitung des Ordens in Rom sei ebenfalls grünes Licht für das Projekt gekommen. Was die künftige Seelsorge angeht, wollen er und seine Mitbrüder sehr behutsam vorgehen: «Wir wollen auf alle Fälle Konflikte mit den Behörden und der orthodoxen Kirche vermeiden. Es soll sich in der Stadt herumsprechen, dass bei uns alle Menschen willkommen sind und wir niemanden ausgrenzen, dass wir aber auch niemand 'kapern' wollen».

Kathpress
31. juli 2003

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