Der Vorkämpfer der Ökumene war vor 25 Jahren in der Privatbibliothek des Papstes einem Herzschlag erlegen
Moskau, 2.9.03 (KAP) Vor 25 Jahren - am 5. Septenber 1978 - erlag der russisch-orthodoxe Metropolit von St. Petersburg, Nikodim (Rotow), in der Privatbibliothek des Papstes einem Herzschlag, als er dem neugewählten Papst Johannes Paul I. die Glückwünsche des Moskauer Patriarchats überbringen wollte. Metropolit Nikodim war die Zentralgestalt der ökumenischen Bewegung in der russisch-orthodoxen Kirche; er hatte in den sechziger Jahren die Öffnung der russischen Kirche zur Ökumene vermittelt. In den nächsten Wochen werden im Gedenken an Metropolit Nikodim zahlreiche Veranstaltungen u.a. in Moskau, Fribourg, Regensburg und Bose (Piemont) stattfinden. Den Auftakt bildete am Montag/Dienstag eine Tagung in Smolensk.
Die wissenschaftliche Tagung wurde gemeinsam vom orthodoxen Theologischen Seminar Smolensk und dem Ostkirchlichen Institut Regensburg veranstaltet. Das Hauptreferat hielt Metropolit Kyrill von Smolensk, Nachfolger von Metropolit Nikodim in der Leitung des Außenamtes des Moskauer Patriarchates.
Nikodim Rotow (1929-1978) hatte eine steile kirchliche Karriere absolviert; heute wird - auch auf Grund von Dokumenten - klarer gesehen, dass er kein «fellow traveller» des KGB war, sondern sich vom kirchlichen Interesse leiten ließ. 1961 führte er die russische Kirche in den Ökumenischen Rat der Kirchen, 1962 sorgte er dafür, dass das Moskauer Patriarchat Beobachter zum Zweiten Vatikanischen Konzil entsandte.
Kathpress
2. september 2003