4 Russische katholische Bischöfe trafen in Freising mit Vertretern katholischer Hilfswerke zusammen - Sorge um unsichere Situation jener Priester, die nicht russische Staatsbürger sind - «Leichte Entspannung» im ökumenischen Bereich
München-Moskau, 2.9.03 (KAP) Die katholische Kirche in Russland befindet sich derzeit in einer wichtigen Phase ihrer Konsolidierung. Das wurde bei einem Treffen russischer katholischer Bischöfe mit Vertretern von vier kirchlichen Hilfswerken in Freising (Bayern) deutlich. Aus Russland nahmen daran Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz (Moskau), Bischof Iosif Werth (Nowosibirsk) und der erst kürzlich ernannte Bischof Kiril Klimowitsch (Irkutsk) teil. Auf Seiten der Hilfsorganisationen waren neben der deutschen katholischen Osthilfe-Aktion «Renovabis» und dem internationalen Hilfswerk «Kirche in Not/Ostpriesterhilfe» auch Repräsentanten der US-amerikanischen und der italienischen Bischofskonferenz vertreten.
Bei der Zusammenkunft ging es nicht nur um einen Informationsaustausch, sondern auch um Fragen der Abstimmung und Koordination der dringend erforderlichen Hilfsmaßnahmen. Die Bischöfe wiesen auf die extreme Diasporasituation der Katholiken in Russland, die große Armut vieler Gläubiger in den weit verstreuten Gemeinden und auch auf die angespannte personelle Situation in der Seelsorge hin. Sorge bereite nach wie vor die unsichere rechtliche Situation von Priestern und Ordensleuten, die nicht russische Staatsbürger sind und häufig um die Verlängerung bzw. Garantie ihrer Aufenthaltsgenehmigungen in Russland bangen müssen. Noch immer komme nur eine Minderheit der Geistlichen aus Russland selber. Die Einkommenssituation der Priester und Ordensleute wurde von den Bischöfen als «prekär» geschildert.
Bei dem Treffen in Freising wurde auch über die Prioritäten bei der Förderung überdiözesaner Projekte gesprochen, so zum Beispiel über die gemeinsame Unterstützung des katholischen Priesterseminars in St. Petersburg. Im Hinblick auf das ökumenische Klima betonten die Bischöfe, das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche in Russland und der russischen Orthodoxie habe sich in letzter Zeit ein wenig «entspannt», wenngleich noch keine entscheidende Verbesserung erreicht worden sei.
Kathpress
2. september 2003