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Publisert 8. september 2003 | Oppdatert 8. september 2003

Die Seligsprechung von Vasyl Hopko und Zdenka Schelingova ist der Höhepunkt des bevorstehenden Slowakei-Besuchs von Papst Johannes Paul II.

«Kathpress»-Korrespondentenbericht von Alexander Reiser

Preßburg, 8.9.03 (KAP) Am Sonntag, 14. September, wird Papst Johannes Paul II. bei seinem Slowakei-Besuch den griechisch-katholischen Bischofs Vasyl Hopko (1904-1976) selig sprechen. Hopko stand während der kommunistischen Herrschaft treu zu seiner mit Rom unierten Kirche und musste dies mit einem jahrelangen Martyrium in den kommunistischen Gefängnissen der Tschechoslowakei bezahlen.

Vasyl Hopko wurde am 21. April 1904 in der Ostslowakei geboren. Seine Eltern waren arme Bauern, der Vater starb, als Vasyl ein Jahr alt war. 1908 emigrierte die Mutter in die USA, Vasyl blieb bei der Verwandschaft zurück. Er war ein guter Schüler und schloss 1923 das Gymnasium in Presov (Prjasiw) mit Auszeichnung ab. Von seiner Mutter finanziell unterstützt, trat er in das diözesane Seminar von Presov ein.

Hopkos Traum, zu seiner Mutter in die Vereinigten Staaten zu reisen und in Pittsburgh als Priester zu wirken, sollte sich nicht erfüllen. Kurz vor der Abreise wurde der junge Mann schwer krank, nur eine Reihe von Operationen rettete sein Leben. Später schrieb Hopko über diese Zeit in seinen Memoiren: «Nachdem ich mein gesamtes Reisegeld für Ärzte und Spitäler aufgebraucht hatte, gab ich die Hoffnung auf, meine Mutter jemals wieder zu sehen. Damals habe ich noch nicht begriffen, dass es Gottes Wille war, mich in meinem Heimatland zu belassen».

Seine unerwartete Genesung bezeichnete Hopko als «Wunder» und er gelobte daraufhin den für griechisch-katholische Geistliche nicht zwingend notwendigen Zölibat. Am 3. Februar 1929 wurde Vasyl Hopko von Bischof Pavol Gojdic zum Priester geweiht.

In Prag wurde der Neupriester mit dem Aufbau der griechisch-katholischen Seelsorge für die Zuwanderer aus der Ostslowakei und der damals noch zur Tschechoslowakei gehörenden Karpato-Ukraine beauftragt. Seine Sorge galt vor allem den verarmten Bevölkerungsschichten, die unter der Wirtschaftskrise der frühen dreißiger Jahre am stärksten litten. Zugleich machte Hopko auch mit der erstarkenden kommunistischen Bewegung Bekanntschaft. Seine Mutter war bereits 1930 aus den USA zurück gekehrt und führte ihrem Sohn fortan den Haushalt.

1940 promovierte Hopko an der Komensky-Universität in Bratislava, wirkte am Priesterseminar von Presov und unterrichtete Pastoral- und Moraltheologie. Zunehmende Repressalien des Tiso-Regimes (das den Unierten misstraute, obwohl ein Prälat an der Spitze des Staates stand) zwangen ihn, seine Professur wieder aufzugeben. Nach dem Weltkrieg wurde Hopko von Bischof Gojdic mit der Herausgabe religiöser Literatur für die griechisch-katholischen Gläubigen beauftragt. Nach seiner Ernennung zum Weihbischof empfing er am 11. Mai 1947 die Bischofsweihe. Nur wenig später, im Februar 1948, übernahmen die Kommunisten die Macht in der Tschechioslowakei. Die sofort einsetzenden Repressalien gegen die Kirche führten auch zur Auflösung der griechisch-katholischen Diözese Presov und zur Inhaftierung Hopkos im April 1950. Auch in der Slowakei wurde von den kommunistischen Behörden die gleiche stalinistische Regieanweisung befolgt wie in der Ukraine und in Rumänien: Auflösung der unierten Kirche und Zwangsintegration in die Orthodoxie.

«Kreuzweg» durch die Gefängnisse

Unter der Beschuldigung «subversiver Aktivitäten» wurde Hopko in Isolationshaft gehalten und gefoltert. 1952 wurde er zu 15 Jahren Gefängnis, einer Geldstrafe von 20.000 Kronen, dem Verlust aller bürgerlichen Rechten für zehn Jahre sowie dem Verlust sämtlichen Vermögens verurteilt. Später schrieb Hopko über die Zeit seiner Gefangenschaft: «Ich hatte viele schwere Momente zu überstehen, die ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen würde. Trotzdem: Im Gefängnis lernte ich viele wichtige Dinge, vor allem jenen zu helfen, die es am nötigsten haben. Das Gefängnis an sich ist nicht so schlimm, schlimm ist vielmehr die Tatsache, dass man mit allen möglichen Kriminellen, Spionen, Verrückten oder anderen seltsamen Charakteren zusammengesperrt wird».

Hopkos «Kreuzweg» führte durch die kommunistischen Gefängnisse von Bratislava, Ilava, Leopoldov, Prag, Minov und Valdice. Die Jahre der Gefangenschaft zehrten hart an seinen körperlichen und geistigen Kräften: «Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht essen. Ich war nur mehr ein Schatten eines menschlichen Wesens, kaum mehr fähig zu gehen. Ich verlor sogar den Wunsch zu leben. Nur mein Glaube und meine Gebete hielten mich am Leben. Am Ende aber errettete mich der Christus von meinen unbeschreibbaren Leiden».

1964 wurde Hopko auf Grund seines schlechten Gesundheitszustands aus der Haft entlassen und in Nordböhmen in einem Altersheim für Ordensangehörige unter Polizeibewachung gestellt.

Mit dem Beginn der Prager Frühlings erhielt Hopko seine Bewegungsfreiheit zurück. Er stand an der Spitze eines aus 163 Priestern und 66 Laien bestehenden «Aktionskomitees», das am 10. April 1968 beschloss, für die offizielle Wiederzulassung der unierten Kirche einzutreten. Am 13. Juni 1968 wurde die griechisch-katholische Kirche offiziell wieder zugelassen und die Diözese Presov wieder errichtet, Hopko wurde Apostolischer Administrator. «Klerikal-kommunistische» Intrigen verhinderten eine vollständige Rehabilitierung Hopkos, der daraufhin auch sein Amt als Administrator zurücklegen musste. Er starb am 23. Juni 1976 in Presov an den Folgen seines langjährigen Martyriums.

Aber sein Kampf war nicht umsonst: Von allen Errungenschaften des Prager Frühlings blieb nur die Wiederzulassung der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei erhalten. Auch im Zeichen der «Normalisierung» wagten es die Kommunisten nicht, die Wiederzulassung vom 13. Juni 1968 zurückzunehmen.

«Das größte ist die Vergebung»

Auch der Lebensweg von Sr. Zdenka (Cecilia) Schelingova war von der Christenverfolgung durch die Kommunisten geprägt. Geboren wurde sie am 24. Dezember 1916 im Orava-Tal, einer der traditionell frömmsten Gegenden der Slowakei. Sie war das vorletzte von insgesamt elf Kindern, die von den Eltern in vorbildlich religiösem Geist erzogen wurden.

Schon als Kind und als ganz junges Mädchen war Cecilia von der Lebensweise der Kreuzschwestern fasziniert. Mit 15 trat sie in den Orden ein, Eltern und Geschwister waren stolz darauf. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester legte sie am 30. Jänner 1937 die ersten Gelübde ab. Als Sr. Zdenka begann sie ihre Arbeit als Krankenschwester in Humenne. Ab 1942 war sie als Laborassistentin in der radiologischen Abteilung des Zentralkrankenhauses in Preßburg eingesetzt. Sie widmete sich den Kranken mit «Großzügigkeit, Zärtlichkeit und Kompetenz».

Nach dem kommunistischen Februar-Putsch 1948 blieb Sr. Zdenka auf ihrem Posten, fest entschlossen, das Christus und seiner Kirche gegebene Wort einzuhalten. Im Februar 1952 ermöglichte sie einem katholischen Priester die Flucht, der von kommunistischen Geheimpolizisten so schwer gefoltert worden war, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Wenige Tage später wurde die mutige Ordensfrau verhaftet; auch für Sr. Zdenka begann der «Kreuzweg der Verhöre» durch kommunistische Geheimpolizisten, die keinen Respekt vor der Würde der Ordensfrau hatten.

Am 17. Juni 1952 wurde sie wegen «Hochverrats» zu zwölf Jahren Kerker und zehn Jahren Verlust der Bürgerrechte verurteilt. Von der Verhaftung bis zu den letzten Momenten ihres irdischen Daseins ertrug Sr. Zdenka alle Leiden mit heroischer Geduld, fest entschlossen, ihren Gelübden treu zu bleiben und ohne Hass gegen ihre Verfolger. Als sie einmal fast zu Tode geprügelt wurde, flüsterte sie: «Die Vergebung ist das größte im Leben». Eine Mitgefangene überlieferte später dieses Wort der Märtyrerin.

Als ihre Gesundheit immer schlechter wurde, entschlossen sich die kommunistischen Justizbehörden zu einer Amnestie, «damit nicht eine Nonne im Kerker stirbt». Am 16. April 1955 wurde sie entlassen, schon am 31. Juli 1955 starb sie in Trnava. Die mutige und immer lächelnde Sr. Zdenka wurde nur 38 Jahre alt. Die Leute verehrten sie sofort nach ihrem Tod als Märtyrerin des Glaubens.

Kathpress
8. september 2003

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