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Publisert 12. november 2003 | Oppdatert 12. november 2003

München-Moskau, 23.10.03 (KAP) Die katholische Kirche in Russland ist nach den Worten von Bischof Josif Werth (Nowosibirsk) nicht privilegiert, aber frei. Dies sei im Unterschied zu sowjetischen Zeiten ein großer Fortschritt, sagte Werth am Donnerstag in München. Damals habe die Kirche weitgehend im Geheimen agieren müssen; heute könne sie sich frei entfalten.

Werth verwies auf mehrere positive Entwicklungen in seiner Diözese, die der Fläche nach zu den größten der Welt zählt. In ihr lebten nur etwa eine halbe Million Menschen mit katholischen Wurzeln. Jährlich gebe es bis zu 28 neue Priesteramtskandidaten. Bezogen auf die Anzahl der Katholiken seien dies mehr als in Polen.

Derzeit sind nach den Worten des Bischofs 48 Priester in der Diözese tätig. Nur fünf von ihnen seien russische Staatsbürger. 100 Priester wären laut Werth die benötigte Gesamtzahl.

Die Staatsangehörigkeit ist wichtig, weil die Behörden im vergangenen Jahr mehrere aus dem Ausland stammende Priester des Landes verwiesen haben. Hinter den Schwierigkeiten werden Einflüsse des Moskauer Patriarchats vermutet, das der katholischen Kirche die Abwerbung seiner Gläubigen unterstellt. Dem steht die vatikanische Anweisung von 1992 über die Evangelisierung in Russland entgegen, die eine solche «Missionierung» orthodoxer Christen ausdrücklich untersagt.

Akademiker zeigen Interesse

In der Diözese mit Bischofssitz Nowosibirsk sind laut Werth in den vergangenen zwölf Jahren 24 katholische Zentren mit Kirchen, festen Gottesdiensten und regem Gemeindeleben entstanden, meist in größeren Städten. Zu ihnen gehörten jeweils bis zu 40 Außenstationen, die ein- bis zwei Mal im Monat von einem Priester besucht würden.

Nowosibirsk gelte mit seiner Universität und der sibirischen Sektion der russischen Akademie der Wissenschaften als Stadt der Intellektuellen. Einige von ihnen seien stark am Katholizismus interessiert, wenn auch eher akademisch, sagte der Bischof.

Kathpress
23. oktober 2003

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