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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 29. mars 2004

Moskau, 22.2.04 (KAP) Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, trifft am Montag mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Aleksij II. zusammen. Wie Radio Vatikan meldete, bestätigte Patriarchatssprecher Wsewolod Tschaplin diese Audienz. Patriarch Aleksij II. feiert am Montag seinen 75. Geburtstag. Die Begegnung Kaspers mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche war zunächst im Vatikan bestätigt, dann aber in Zweifel gezogen worden.

In einem Kommunique des Moskauer Patriarchats wurde jetzt auch die am Donnerstag bei einem Treffen zwischen Kardinal Kasper und Metropolit Kyrill, dem Chef des Außenamts des Patriarchats, beschlossene Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Konfliktentschärfung positiv hervorgehoben. Diese Arbeitsgruppe soll künftig in Streitfragen beraten und Lösungsvorschläge unterbreiten.

Die katholische Seite habe bei dem Treffen im Außenamts des Patriarchats den orthodoxen Vertretern den Wunsch des Heiligen Stuhls versichert, «positive Beziehungen» mit der orthodoxen Kirche zu bewahren und zu fördern. Bei dem Gespräch sei es um strittige Fragen zwischen den beiden Kirchen gegangen, insbesondere in Russland und in der Ukraine.

Kardinal Kasper habe den Empfang der schriftlichen Stellungnahme der russisch-orthodoxen Kirche zum Plan der Errichtung eines griechisch-katholischen Patriarchats in der Ukraine bestätigt, heißt es in dem Moskauer Kommunique. Er habe deutlich gemacht, dass seine Kirche die diesbezüglich einheitlich negative Position aller orthodoxen Kirchen «ernsthaft in Erwägung ziehen» werde.

Mit dem einwöchigen Moskau-Besuch des Präsidenten des Päpstlichen Einheitsrates will der Vatikan die seit Jahren eingefrorenen Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche wieder beleben. Streitpunkte sind die in orthodoxer Sicht aggressiven Missionsmethoden mancher Katholiken in Russland sowie die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine. Dort strebt die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche nach einer Aufwertung zum Patriarchat. Ein solcher Schritt, den Rom in der Vergangenheit wiederholt abgelehnt hatte, würde die Beziehungen zur gesamten Orthodoxie drastisch verschlechtern.

Kardinal Kasper äußerte sich zufrieden

Kardinal Walter Kasper hat sich über den bisherigen Verlaufs seines Besuchs in Moskau zufrieden geäußert. Sein «Nahziel» sei es, die Polemik der letzten Jahre zwischen den beiden Kirchen zu überwinden, sagte er in einem Interview mit Radio Vatikan-deutsch: «Mit öffentlichen Polemiken nützt man niemandem, da schadet man den beiden Kirchen».

Bei seinem geplanten Gespräch mit dem Moskauer Patriarchen Aleksij II. werde er das Interesse Roms an einem «guten, freundschaftlichen Verhältnis mit der großen orthodoxen Kirche» klarstellen und den Wunsch nach Fortsetzung des Dialogs bekunden. Zugleich werde er deutlich machen, dass von Seiten des Vatikan keine feindlichen Gefühle gegenüber den Orthodoxen bestehen, betonte Kasper.

Kasper sprach sich in dem Interview für eine Zusammenarbeit von Katholiken und Orthodoxen in Europa aus. «Da haben wir gemeinsame Werte zu verteidigen», sagte der Kardinal. Angestrebt sei eine verstärkte Zusammenarbeit auf kulturellem und wissenschaftlich-theologischem Gebiet. Von Seiten der orthodoxen Gesprächspartnern habe er einen «großen Wunsch nach Austausch von Professoren und Studenten» erfahren.

Kathpress
22. februar 2004

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