Moskau-Bischkek, 10.3.04 (KAP) Der Moskauer Patriarch Aleksij II. hat Kirgisien dafür gedankt, dass in der zentralasiatischen Republik «die russische Sprache, die neben der Staatssprache Kirgisisch einen offiziellen Status erhalten hat, auf höchstem Niveau gefördert wird». Die russische Sprache sei im postsowjetischen Raum ein Mittel zur Verständigung und Bewahrung der geistigen Nähe, unterstrich der Patriarch. Leider müssten heute viele Menschen in diesem Raum ihr Recht auf ihre Muttersprache verteidigen, so Aleksij II. an die Teilnehmer des internationalen Kongresses über die russische Sprache in der kirgischen Hauptstadt Bischkek.
Wörtlich heißt es in der Botschaft des Patriarchen.: «Heute ist die russische Sprache im gesamten postsowjetischen Raum ein wichtiger einigender Faktor, der es ermöglicht, politische Fehler zu glätten, Feindschaft und Streit entgegenzuwirken und Konflikte zu schlichten». Nach Ansicht des Patriarchen werden die «Schätze der Weltkultur denjenigen praktisch unzugänglich sein, die aus verschiedenen Gründen die Möglichkeit verlieren, Russisch zu verstehen und zu sprechen».
Aleksij II. nahm damit auf Bestrebungen in mehreren postsowjetischen Republiken in Zentralasien, Transkaukasien und im Baltikum Bezug, systematisch den Gebrauch der russischen Sprache in der Öffentlichkeit zu behindern, ja unter Sanktion zu stellen. Diese Bestrebungen gehen von nationalistischen Intellektuellen - vor allem Universitätsprofessoren, Lehrern und Journalisten sowie deren politischen Hintermännern - aus, die zumeist selbst ihre «Nationalsprachen» nur äußerst mangelhaft beherrschen.
Kathpress
10. mars 2004