Klarstellung des Generalsekretärs der russischen katholischen Bischofskonferenz
Moskau, 9.5.04 (KAP) Der Vatikan verfolgt nach den Worten des Generalsekretärs der russischen katholischen Bischofskonferenz, Igor Kowalewskij, keinen Kurs des Proselytismus oder der Missionierung in Russland. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur «Interfax» sagte Kowalewskij: «Manche Vorgänge seitens des Vatikans mögen Erstaunen auslösen und als Proselytismus gedeutet werden können». Es sei jedoch keineswegs die Absicht der Katholiken, in Russland zu missionieren. Russland blicke bereits auf mehr als ein Jahrtausend christlicher Kultur zurück, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz. Der Vatikan habe nicht das Ziel, «Russland zu einem katholischen Land zu machen».
Kowalewskij äußerte sich nach der Auftaktsitzung einer gemischten Arbeitsgruppe für die Beziehungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche. Seit der «Wende» wirft das Moskauer Patriarchat den Katholiken aggressive Missionsmethoden im traditionell orthodoxen Russland vor. Zum Tiefpunkt in den Beziehungen führte vor zwei Jahren die Aufwertung der vier katholischen Apostolischen Administraturen in Russland zu regulären Diözesen.
Kathpress
9. mai 2004