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Publisert 4. juli 2004 | Oppdatert 4. juli 2004

Frankfurt, 19.5.04 (KAP) Gute Zukunftschancen für die Religion in China sieht der chinesische Religionswissenschaftler Zhuo Xinping. Es gebe derzeit ein «fieberhaftes Interesse am Studium des Christentums in China», sagte der Direktor des Pekinger Instituts für Weltreligionen bei einem Vortrag an der Universität Tübingen. Dieses Interesse gehe meist nicht einher mit einer Bindung an eine Kirche. Die Zukunft des Christentums in China hängt Zhuo zufolge davon ab, welche politische Verantwortung es übernehme.

Nach Beobachtung des Wissenschaftlers der von 1983 bis 1988 als Stipendiat der Diözese Rottenburg-Stuttgart in München studiert und bei dem katholischen Theologen Eugen Biser promoviert hat, steht die Religionspolitik Chinas «gerade an einem Kreuzweg». Dabei seien die Überlegungen von staatspolitischen und gesellschaftlichen Interessen motiviert. Zum Verhältnis der offiziellen «Patriotischen Vereinigung der Katholiken» mit rund vier Millionen Mitgliedern und der katholischen Untergrundkirche mit geschätzten neun Millionen Mitgliedern sagte Zhuo, es gebe zwischen diesen beiden Zweigen der katholischen Kirche noch keine Normalisierung.

«Verändertes Religionsverständnis»

Nach Beobachtung Zhuos hat sich in China das staatsoffizielle Verständnis von Religion in den vergangenen Jahren gewandelt. Religion werde zunehmend nicht mehr nach der Lehre von Marx als «Opium für das Volk» betrachtet. Vielmehr werde erkannt, dass Religion eine große Kraft für die Entwicklung und Stabilität der Gesellschaft entfalten könne. Gerade das Christentum als universale Religion genieße wachsendes Ansehen. Der 49-jährige Religionswissenschaftler, der auch Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften ist, räumte ein, dass besonders durch die Heiligsprechung von China-Missionaren im Jahr 2000 Spannungen zwischen katholischer Kirche und kommunistischer Staatsmacht entstanden seien. Große Erwartungen an eine Öffnung Chinas zur Welt und damit auch zu den Religionen setzt Zhuo in die Olympischen Spiele 2008 in Peking.

Kathpress
19. mai 2004

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