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Publisert 4. juli 2004 | Oppdatert 4. juli 2004

Russische katholische Bischöfe suchen Hilfe der deutschen Caritas - 150.000 «Straßenkinder» in Russland

Stuttgart, 25.6.04 (KAP) Die Beziehungen zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche in Russland sind «noch immer sehr schwierig und kompliziert». Wie der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, vor Journalisten in Freiburg im Breisgau sagte, gibt es aber auch positive Zeichen. So habe die im Februar vereinbarte gemischte Kommission von Katholiken und Orthodoxen zur Behandlung zwischenkirchlicher Konflikte in Russland ihre Arbeit aufgenommen. Kondrusiewiecz hält sich mit anderen russischen katholischen Bischöfen zu einer Tagung in der deutschen Caritas-Zentrale in Freiburg auf.

«Wir müssen miteinander sprechen», sagte Kondrusiewicz mit Blick auf die orthodoxe Kirche in seinem Land. Beide Kirchen seien mit den selben Problemen konfrontiert, etwa mit der Glaubensweitergabe und mit sozialen und karitativen Fragen. «Wenn wir kooperieren, nähern wir uns einander an», so der Erzbischof. Nach seinen Worten zählt die katholische Minderheit in Russland zwischen 600.000 und 1,5 Millionen Menschen.

Die katholischen Bischöfe Josif Werth (Nowosibirsk) und Kliment Pickel (Saratow) erklärten, dass die orthodoxe Kirche nach ihren Erfahrungen der Caritas-Arbeit misstrauisch gegenüber stehe. Es werde befürchtet, dass die katholische Kirche mittels Wohltätigkeit Andersgläubige bekehren wolle. Andere Erfahrungen gibt es seitens der österreichischen Caritas, deren Bäckerei-Projekt in mehreren russischen Städten von der orthodoxen Kirche mit Sympathie betrachtet wird.

Wie Oliver Müller von der deutschen Caritas berichtete, sind die 80 Caritasstellen in Russland und ihre 800 Mitarbeiter finanziell ganz von ausländischer Hilfe abhängig. Diese Hilfe komme vor allem aus Deutschland und Frankreich. Angesichts des «riesigen sozialen Elends» in Russland will die deutsche Caritas helfen, dass die Hilfestrukturen weiter ausgebaut werden. Nach Angaben Müllers steht dabei die Kinder- und Jugendhilfe im Mittelpunkt. In Russland gebe es 700.000 Waisenkinder und 150.000 Straßenkinder. Ein anderes Pilotprojekt zielt laut Müller darauf ab, Personen für die Hauskrankenpflege zu qualifizieren.

Kathpress
25. juni 2004

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