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Publisert 10. september 1999 | Oppdatert 10. september 1999

KATHPRESS/Indonesien/Osttimor/Wiranto/Belo/Ramos-Horta/

Bischof Belo: General Wiranto muss vor internationalen Gerichtshof

London-Vatikanstadt, 10.9.99 (KAP) Der osttimoresische Bischof Carlos Felipe Ximenes Belo macht das indonesische Militär für das Morden in seiner Heimat verantwortlich. Im britischen Rundfunk BBC forderte der Friedensnobelpreisträger am Freitag, den indonesischen Verteidigungsminister General Wiranto vor einen internationalen Gerichtshof zu stellen. Die Gewalttaten in der ehemaligen portugiesischen Kolonie würden von den höchsten Generälen in Jakarta orchestriert. Ziel sei es, "einem historischen Ereignis ein Ende zu bereiten". Wiranto müsse noch vor dem Chef der Milizen verurteilt werden, so der Bischof.

Die Osttimoresen hatten sich bei einem von der UNO überwachten Referendum am 30. August mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit von Indonesien entschieden. Seitdem überziehen pro-indonesische Milizen das Land mit Mord und Terror.

Kampf gegen die Kirche

Der osttimoresische Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Jose Ramos Horta warf dem indonesischen Militär am selben Tag vor, einen regelrechten "Religionskrieg gegen die katholische Kirche" zu führen. Kein Timorese, auch nicht der schlimmste Kriminelle würde einen Priester oder eine Ordensfrau angreifen oder das Haus eines Bischofs abbrennen, erklärte Ramos Horta. Selbst bei der Invasion Osttimors durch Japan während des Zweiten Weltkriegs sei das Bischofshaus nicht angegriffen worden. Nach Ramos Hortass Überzeugung findet "ein Frontalangriff auf katholische Institutionen" statt. Die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa bezifferte die Zahl der Opfer unter dem Klerus auf mindestens 40.

Nach Angaben des Apostolische Nuntius in Jakarta, Erzbischof Renzo Frantini, befindet sich der Bischof von Baucau, Basilio Do Nascimento, "in Sicherheit". Derzeit stünde er in Baucau unter Polizeiaufsicht. Do Nascimento musste ebenso wie Belo fliehen, nachdem ihre Häuser gestürmt worden waren.

Taurant: Völkermord

Der vatikanische Außenminister Jean-Louis Tauran sprach im italienischen Fernsehen von einem "neuen Völkermord, der auch die katholische Kirche nicht verschont". Tauran wörtlich: "Wir haben in den vergangene Tagen in Osttimor die Verletzung der grundlegendsten Menschenrechte gesehen." Niemand könne angesichts der Massaker gleichgültig bleiben, so der Erzbischof.

Unterdessen bekräftigte Wiranto trotz großem internationalem Druck sein Veto gegen die Stationierung von Friedenstruppen auf Osttimor. Nach Auskunft der wenigen noch verbliebenen ausländischen Beobachter verschlechtert sich die Lage in der Hauptstadt Dili zusehends. (Forts.mögl.)

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)

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