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Publisert 28. mars 2000 | Oppdatert 29. mars 2000

Christen im Heiligen Land sollen sich nicht vor der Minderheits-Situation fürchten

Bethlehem, 22.3.00 (KAP) In der Geburtsstadt Jesu hat Papst Johannes Paul II. die Völker des Nahen Ostens zum Frieden aufgerufen. Bei einem Gottesdienst in Bethlehem, das Teil der palästinensischen Autonomiegebiete ist, sagte der Papst am Mittwoch, er bete «für eine neue Ära des Verstehens und der Zusammenarbeit unter den Völkern des Heiligen Landes». Es sei die ewig gültige Botschaft Bethlehems als Geburtsstadt Christi, dass nicht Gewalt, Wohlstand und Eroberung die menschliche Geschichte forme, sondern die Kraft, dem Bösen zu widerstehen und Sünde und Tod zu besiegen. Es sei die «Kraft, die Wunden zu heilen, die das Antlitz des Schöpfers in seinen Geschöpfen entstellen», erklärte der Papst.

In seiner Predigt betonte der Papst, dass das palästinensische Volk derzeit eine wichtige Phase seiner Geschichte erlebe. Unter dem Beifall von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat und zahlreichen Vertretern der staatlichen und religiösen Autoritäten erinnerte er daran, dass er bereits 1978 zu Beginn seines Pontifikats öffentlich den Wunsch bekundet hatte, in Bethlehem eine Messe zu feiern. «Das war damals nicht möglich, und erst jetzt ist es möglich geworden», sagte der Papst unter Anspielung auf die seither erreichten Fortschritte im nahöstlichen Friedensprozess.

Der Papst erklärte, Bethlehem sei «das Herz seiner religiösen Pilgerreise» im Heiligen Jahr ins Heilige Land. Hier habe das Ereignis der Geburt Jesu vor 2.000 Jahren stattgefunden, das im Mittelpunkt der Feiern dieses Heiligen Jahres 2000 stehe.

Mit eindringlichen Worten erinnerte Johannes Paul II. an die lange Geschichte der Gewalt und der Unterdrückung, die Bethlehem erlebt habe. «Dies ist ein Ort, der das Joch und die Knute der Unterdrückung erlebt haben. Wie oft wurde der Schrei von Unschuldigen in diesen Straßen gehört?» formulierte der Papst.

Den Christen in Bethlehem rief Johannes Paul II. zu, sich nicht vor der Minderheits-Situation zu fürchten. Sie sollten ihre Präsenz und ihr Erbe an dem Ort, an dem Jesus geboren wurde, bewahren.

Nachdem der Papst seine Predigt mit einem Friedensgruß auf Arabisch beendet hatte, rief der Muezzin vom Minarett der benachbarten Moschee über Lautsprecher mit dem Ruf «Gott ist groß» die Muslime zum Mittagsgebet. Er unterbrach damit die Messe auf dem Platz für einige Minuten.

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, kommentierte den einmaligen Vorgang mit den Worten, dass Muslime wie Christen zu dem einen Gott beteten. Er stimmte anschließend das Glaubensbekenntnis an.

Kathpress

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