utl.: Sowohl Johannes Paul II. als auch der Präfekt der Glaubenskongregation hatten im Hinblick auf das Heil der Nichtchristen die Konzilserklärung "Lumen gentium" zitiert=
Vatikanstadt, 8.12.00 (KAP) Der Vatikan hat Pressemeldungen über angebliche theologische Divergenzen zwischen Papst Johannes Paul II. und dem Präfekten der Römischen Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, dementiert. In einer Erklärung des vatikanischen Pressesaals heißt es, der von einigen Medienorganen behauptete Gegensatz zwischen den Äußerungen des Papstes in der Generalaudienz am Mittwoch und der Erklärung "Dominus Iesus" der Glaubenskongregation sei auf eine "ungenügende Kenntnis" dieses Textes zurückzuführen. Das, was der Papst am Mittwoch über die Heil der Nichtchristen durch die Gnade Christi gesagt habe, decke sich exakt mit den Aussagen des 20. Kapitels von "Dominus Iesus".
Der Papst hatte am Mittwoch erklärt: "Alle Gerechten der Erde, auch jene, die Christus und seine Kirche nicht kennen und die, unter dem Einfluss der Gnade, Gott mit ehrlichem Herzen suchen, sind berufen, das Reich Gottes zu errichten". Damit knüpfte er an den Konzilstext "Lumen gentium" an, in dem die Möglichkeit des von Christus gewirkten Heils auch für Nichtchristen festgestellt worden war. Italienische Zeitungen hatten daraufhin gemeldet, der Papst habe im Unterschied zu Ratzinger gesagt, auch Atheisten und Andersgläubige kämen in den Himmel. Tatsächlich wiederholten sowohl der Papst am Mittwoch als auch Ratzinger in der am 5. September veröffentlichten Erklärung "Dominus Iesus" die seit langem bekannten Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils.(ende)
KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)
8. desember 2000